Alternativ medizinische Verfahren in Berlin - wer hat was ausprobiert

Hallöschen alle zusammen, 

ich bin ganz neu hier obwohl ich seit September niedergestreckt bin. Habe schon so einiges probiert mit (mittel) mäßigem Erfolg und wollte mal hören wie's bei euch so läuft bevor ich mein Geld noch weiter verteile. Hier kommt mein Roman:

1) Ayurvedische Panchkarmatherapie stationär (nicht in Berlin) 2.5 Monaten nach der Impfung: Besserung der Muskelschmerzen und Leistungsfähigkeit während ich dort war, die Rückreise mit schwerem Koffer hat damals bei mir einen Riesenrückfall verursacht, hier habe ich jetzt ganz viel gelesen, dass das auch während der Heilungsphase normal ist, da ich aber unter Anxiety leide und keine Ahnung hatte, habe ich stattdessen nur Panik danach gehabt und geheult, war sicher nicht so gut für den vollen Effekt der Behandlung 🙄 😀 

Seit ich hier lese fühle mich viel entspannter und versuche es eher mit Humor zu sehen. Weiß nicht wer sich hier mit Ayurveda auskennt, aber da geht es darum die verschiedenen Konstitutionen auszubalancieren, wenn sie im Ungleichgewicht sind. Viele unserer Symptome werden mit der Vata Dosha assoziiert, das erklärt auch wieso vielen Wärme gut tut - Vata ist kalt und trocken, Wärme und Feuchtigkeit (in Form von Wasser und Öl, gekochten Mahlzeiten) tun gut, genauso wie liebevolle und stützende Beziehungen.

2) Neuroathletische Behandlung mit zusätzlichem Fokus auf Lymphsystem im Januar: Bin dort eigentlich nur aufgekreuzt weil bei mir im HWS MRT durch Zufall Gleitwirbel diagnostiziert wurden und der nette Herr nach Liebscher Bracht trainiert ist. Er schlug dann vor das ganze auch eher aufs Gesamtbild fokussiert anzugehen.

Es ging mir nach der Behandlung so gut wie noch nie (sehr überraschend), aber dann hatte ich extremen Stress nach einem Umzug in eine Wohnung in der ich nicht bleiben konnte, wenig geschlafen, nachts wach gelegen und mich erst beruhigt als ich in ner neuen Wohnung war. Ohne die Behandlung wäre ich allerdings vermutlich tot umgekippt vor Energiemangel. Also auch hier wieder der Stress ein großer Faktor. Was interessant war als ich von der Verbesserung berichtete hieß es, dass es oft eine starke Erstverbesserung gibt, das so aber in der Regel nicht repliziert werden kann. Ich war noch ein paar Mal da und kann es bestätigen.

Was mein Problem war: Behandlung ist auf Dauer teuer. Für die Übungen zuhause braucht man etwas Disziplin (täglich morgens und abends durchführen) und muss sie auch richtig machen (körperlich eher nicht anstrengend aber eben nicht immer so einfach).

Der Heilpraktiker hat ein super umfassendes Wissen, aber die Menge an Informationen war für mich schier nicht zu bewältigen mit dem Impfungs Gehirn, Beispiel: Am besten sei es morgens und abends verschiedene Arten von Magnesium nehmen. Ich bin ja froh, wenn ich es schaffe eine Packung zu kaufen und brav regelmäßig einzunehmen.

Neuroathletik als solches ist super interessant und es gibt dazu auch ein nettes Buch (Long Covid Training), Disclaimer man braucht ein paar wenige Hilfsmittel (geht theoretisch allerdings auch ohne) und man muss jede Übung für sich testen ob sie im jetzigen Zustand hilfreich ist. Das hat bei mir doch sage und schreibe ein paar Tage gedauert. Die Übungen können fast alle im sitzen durchgeführt werden.

Ich muss mich jetzt wieder ran machen, weil ich zwischendurch vom Pfad abgekommen bin, aber sechs Tage durchgehendes Training mit jeweils einer Trainingseinheit von 10 Minuten (am besten wäre 6x10 Minuten über den Tag verteilt), hat bei mir zu einer extremem Beruhigung meiner Psyche geführt. Ich habe im Gespräch mit meiner Therapeutin nur gelacht anstatt geheult, das hat dann solange angehalten bis ich abends erstmalig einen Tinnitus auf dem rechten Ohr bekommen habe, dann kam die Krise. Erst ein paar Wochen her, ich kam mir ziemlich verarscht vor, aber das Ohrgeräusch scheint schon wieder auf dem Weg der Besserung! Übrigens für alle Tinnitusleidenden: Meine Mutter hatte anscheinend mal ein Ohrgeräusch was nach sage und schreibe 3 Jahren wegging.. Alles ist möglich!

3) Akupunktur: Ich gehe dazu in die TCM Klinik in Mitte, die ich eigentlich ausgesucht hatte, weil sie interdisziplinär arbeitet und auch Neuraltherapie anbietet von der ich während der Ayurveda Behandlung viel gutes gehört hatte. Davon war dann aber keine Rede auch erst nicht von Medikamenten. Die Klinik ist ziemlich teuer, auf Nachfrage gabs dann auch die TCM Rezeptur (bisher ohne Ergebnis), auch über die Akupunktur tat sich nichts.

Ich hatte dann mal als Urlaubsvertretung den Chef und habe dann erklärt, dass sich ja scheinbar nichts tut und ob wir es nicht doch auch mal mit der Neuraltherapie probieren könnten. Ich wurde prompt mit einem Einstellungsproblem diagnostiziert: Wo der Fokus ist geht die Energie hin, wenn der Fokus auf dem negativen ist, geht dort auch die Energie hin. Weiß ich, hilft mir jetzt auch nichts. Seitdem schreibe ich brav auf Verordnung hin Dankbarkeitsjournal, hilft auch die Nerven zu entspannen im Moment, aber den Zyniker und die Furcht hat es mir noch nicht vollständig ausgetrieben (was wohl das Ziel ist, danach dann die Kindheit aufarbeiten, was auch sonst 😀 ). Neuraltherapie gibts für mich keine.

Was ich interessant fand: Der Chef setzt die Nadeln jedenfalls ganz anderes als seine Kollegin, ob's was bringt kann ich hier schwer sagen, finde immer wenn man nicht ganz schnell eine Veränderung bemerkt, ist es quasi Rätsel raten und meine Symptome verändern sich ja auch gerne 10 mal am Tag in der Intensität. 

Man kann schnell raten, dass in all das bereits ein wahnsinniges Geld geflossen ist und ich es so nicht unbedingt zum nachmachen empfehle. Was habt ihr bereits ausprobiert?

Next up, vielleicht eine Kambo Tree Frog Behandlung mit einem Schamanen (ja, jetzt werden hier die richtigen Geschütze aufgefahren, obwohl ich nicht weiß ob ich bereit bin mein Leben lang die Hipster Narben zu tragen). 

Sonst habe ich mich auch bei diesem Heilpraktiker auf die Liste setzten lassen, ist wohl auch schweineteuer mit der ganzen Diagnostik, ich hatte den nur durch Zufall gefunden, weil ich schon seit über nem Jahrzent Verdauungsbeschwerden habe und dachte vielleicht gibts ja jemand der doch mal dauerhaft helfen kann und die Bewertungen schwärmen ja regelrecht über ihn diesbezüglich. Er spezialisiert er sich auch auf auf CFS und Adrenal Fatigue was allgemein so gut mit den jetzigen Beschwerdebildern von uns übereinpasst, wenn man mal die fiese Impfung als Trigger außer acht lässt.

Das ständige suchen nach einer neuen Behandlung/Lösung ist ja auch etwas von Besessenheit gekennzeichnet, die sicher nicht so konstruktiv ist, aber es hört sich halt schwer damit auf. Ich versuche dran zu arbeiten 😀 

Was ich seit einer Woche gerne mache ist eine CFS Yoga Sequenz (auf Englisch und das meiste im liegen), stelle seitdem eine Verbesserung diesbezüglich fest, dass der Puls nicht mehr ständig im Hals so donnert, allerdings noch nicht weg. Es erleichtert mich aber extrem. Das kann wohl gut mit den Inversionsübungen (Herz höher als Kopf) und allgemeiner verbesserter Zirkulation zu tun haben. Mir tuts gut seelisch und ich freue mich, dass meine Wirbelsäule sich etwas bewegt beim ganzen liegen. Die Organe und das Gewebe werden durch Yoga auch besser mit Blut versorgt. Konnte mit Yoga noch nie so viel anfangen trotz mehrere Versuche, aber hier hat's gepasst.

Empfohlen wurde mir auch eine Reiki Gruppe zu finden wo man sich als Amateure gegenseitig und kostenlos behandelt. Weiß da jemand was? Meine Google Suche hat noch nichts schlüssiges ergeben.

Last but not least: Ich bin 33 und wohne in Neukölln. Sicherlich werden wir uns nicht alle direkt super verstehen, nur weil wir im selben Boot sitzen, aber vielleicht gibts ja die ein oder andere, die Mal Lust/Energie für einen Tee hat, sozusagen die Selbsthilfegruppe vom online ins offline zu bringen und auch mal unbeschwert über andere Dinge zu quatschen. Ich bin auch gerne Mittags in meinen Lieblingsrestaurant Sorrel an den besseren Tagen 🙂

Frohes heilen! Sogar mein (neuer) HNO Arzt sagte heute voll Überzeugung, dass ich wieder gesund werde (damit meint er dann uns alle!). Der Mensch kennt mich gar nicht, aber ich habe eben doch nochmal kurz geheult als sie wollten, dass ich zum Geldautomaten gehe um die Rechnung zu bezahlen (für sowas gebe ich mein wertvolles Schrittkontingent nicht aus und die Tränendrüse steht ja ohnehin auf Abruf 😀 ) und ab da an wurde ich dann extra nett behandelt. Falls ihr es noch nicht macht: Ich bekomme langsam ziemliche Übung darin meine Erkrankung zu zitieren, wenn ich irgendwas brauche 😀 Gönnt es euch!