Amitriptylin

@bruderherz 

Ich habe neulich ein Interview mit einem Arzt gelesen, der Long-Covid-Betroffene betreut, leider weiß ich nicht mehr, wo das war oder wie der Arzt hieß.

Was ich mir aber behalten hatte war, dass er sagte, dass nicht sein darf, dass fehlende Forschung die Ärzte davon abhält, die Betroffenen überhaupt zu behandeln. Er sagte, die Forschung wird Zeit brauchen und muss dringend vorangetrieben werden. 

Aber so lange, wie das dauert, dürfe man nicht vergessen, dass sich die Symptome sehr wohl behandeln lassen. Und das sollten die Ärzte auch tun, weil die Betroffenen nicht warten können.

Ein Kollege von mir hatte 2020 Long-Covid und ist mittlerweile genesen. Er hatte eine fantastische Hausärztin, die lange in Kliniken tätig war und sofort sagte, dass sie nicht weiß, was genau er hat (damals gab es über Long-Covid nur Gerüchte). Aber sie kennt postvirale Erschöpfung und sie kennt ein paar seiner Symptome aus der Epstein-Barr-Reaktivierung. So hat sie ihn dann behandelt und Monate später kam raus, dass EBV Reaktivierung bei Long-Covid häufig ist.

Worauf ich hinaus will: unabhängig von der Diagnose (Long-Covid oder nicht) ist die vorgeschlagene Behandlung mit Amitryptilin der Goldstandard bei starken Muskelschmerzen z.B. durch Fibromyalgie oder auch Small Fiber Neuropathie.

Wenn Du zusätzlich Brainfog hast oder autonome Dysfunktionen oder andere Symptome, die sich dadurch verschlimmern, werden die Ärzte darauf 100%ig reagieren.

Ich finde gut, dass Du in einer Klinik bist und sie Dich das da im "sicheren Raum" ausprobieren lassen und nicht einfach mit einem Rezept und "Viel Glück" nach Hause schicken.

Wenn es für Dich nicht funktioniert, dann müssen Sie sich eine Alternative überlegen, aber an sich denke ich geht es erstmal drum, die Schmerzen auf ein erträgliches Level zu bringen. Dann kann der Hausarzt oder eine Long-Covid-Ambulanz immer noch gemütlich Diagnose machen. Aber bei Schmerzlevel 9 überstehst Du doch sonst die Wartezeit gar nicht....

GLG und alles Gute Dir!

@help100 

Ganz lieben Dank für die zahlreichen Informationen und das Zuhören. 

Es hat mir geholfen.Ich habe nochmals drüber nachgedacht und mich für 10mg Amitriptylin entschieden. Die Stationsärztin hat es sofort verschrieben. Dafür danke, die Entscheidung ist mir jetzt doch leicht gefallen. 

Die  Eppstein Barr Reaktivierung habe ich auch angesprochen. Das ist auch eine gute Info. Der schlummert ebenso in mir wie der Bolleriose Titer. 

Begleitend habe ich Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto,Hämochromatose und eine ausgeheilte Kiefernsarkoidose.

Ich bedanke mich recht herzlich für

die Beantwortung meiner Fragen und wünsche euch alles Gute 

L G Ines 

Kleiner Hinweis: wer an einer Histaminintoleranz leidet, sollte auf die Einnahme von Amitriptylin verzichten! Das Medikament mindert den Histaminabbau im Körper. Ich musste leider diese unangenehme Erfahrung machen. Darauf hatte mich auch kein Arzt hingewiesen.

@bruderherz 

Wie geht es Dir mittlerweile?

Hat irgendwas geholfen?

GLG