Hemiparese nach der Impfung

Am 17.01.2022 bekam ich meine Boosterimpfung.
Diesen Tag werde ich wohl nie wieder vergessen.

Die ersten beiden Impfungen hatte ich ohne Nebenwirkungen vertragen, nach dieser jedoch bekam ich einen Tag später Muskelschmerzen und ein Schwächegefühl am ganzen Körper.
Ich dachte, gut, das ist jetzt eben die Antwort vom Imunsystem, legst du dich einen Tag aufs Sofa, dann wird es schon wieder gehen.

Doch so war es nicht.
Ich war zwei Tage so schwach, dass ich noch nicht Mal nach der Fernbedienung greifen konnte.

Innerhalb von zwei Wochen manifestierte sich aus diesem Zustand eine allgemeine Muskelschwäche, die linksseitig deutlich schlimmer war als rechts.
Ich konnte kaum noch laufen und meinen linken Arm nur sehr eingeschränkt benutzen.

Die aufgesuchte Neurologin überwies mich ins Krankenhaus, schrieb allerdings gleich “Verdacht auf funktionelle Hemiparese” auf den Überweisungsschein.
Ich habe eine psychische Vorgeschichte, da war es ja auch naheliegend.

In der Klinik untersuchte man mich auf einen Schlaganfall, da das klinische Bild genau dazu passte – jedoch ohne wegweisenden Befund.

Man entliess mich dann wieder mit v.a. funktioneller Hemiparese.

Die Neurologin, die ich daraufhin erneut aufsuchte, liess mich total im Regen stehen. Ich könnte doch einfach laufen, ich kriege keine Hilfsmittel und sollte einen Termin zur Psychotherapie ausmachen.

Damit war ich absolut unzufrieden, fühlte mich nicht ernst genommen. Ich kenne bereits dissoziative Bewegungsstörungen, die fühlen sich aber ganz anders an und äußern sich bei mir auch anders, außerdem gab es gar keinen Anlass.

Da ich aber hier keine Hilfe erwarten könnte und nichts unversucht lassen wollte, ging ich für 4 Wochen in eine psychosomatische Klinik.
Meine Hausärztin hatte mir zuviel einen Rollstuhl verschrieben, da ich das linke Bein weder ansteuern noch belasten konnte und kann.

Dort bescheinigte man mir, dass es keinerlei Ursache für eine funktionelle Hemiparese geben würde und äußerte den Verdacht auf einen Imfschaden.
Dort legte man mir nahe, diesen zu melden.
Außerdem fand man heraus, dass ich eine Mikroangiopathie im Fuss hätte und bescheinigte mir das Raynaud Syndrom und stellte mich auf Blutverdünner ein.

Die bisherige Neurologin möchte ich nicht mehr aufsuchen, deshalb warte ich nun auf den Termin bei einer neuen Neurologin im Dezember, außerdem habe ich Kontakt mit einer Klinik für immunologische neurologische seltene Erkrankungen aufgenommen und stehe auf der Warteliste für Marburg.

Therapien gibt es keine außer Physio, Prognose habe ich auch keine, es heißt abwarten und Rolli fahren …

Schreibe einen Kommentar