Krank.

Ich hätte es fast geschafft.
Der Delta-Winter war für Ungeimpfte kein Zuckerschlecken, aber ich hab mich durchgebissen.
Ich wollte keine Impfung.
Ich hatte keine Angst vor Covid.
Ich wusste, dass mein Risiko nicht groß ist.
Ich wusste, dass die Impfung keinen nennenswerten Fremdschutz bietet.
Ich bin vom Fach. Ich hatte für meinen Standpunkt gute Gründe.

Ich habe in Kauf genommen, dass ich ohne Sachgrundlage diffamiert, schikaniert und ausgegrenzt werde.

Dann Einrichtungs-bezogene Impfpflicht.
Es wurde mir von meinem Arbeitgeber mit Beschäftigungsverbot gedroht. Und zwar ohne die Runde über das Gesundheitsamt. Direkt ab dem 16.3.22 wurde mir und allen anderen ungeimpften Beschäftigten ein Betretungsverbot unter Wegfall der Bezüge angekündigt. Auch die Kündigung des Arbeitsverhältnisses wurde als zwingende Konsequenz angedroht.
Ich versorge nicht einmal Patienten.

Ich habe viele Gespräche geführt. Ohne Erfolg.
Ich habe mich also impfen lassen.

Am selben Tag wurde ich krank.
Schmerzen, Schwellungen, Druckgefühl, Versteifungen der Gelenke. Die Schwellung ging zurück. Der Rest blieb.

Der Hausarzt befreit mich nicht von der Pflicht zur 2. Impfung. Er glaubt mir nicht so richtig.

Die 2. Impfung macht alles noch schlimmer.

Ich war vorher kerngesund.
Jetzt habe ich seit fast einem Jahr Schmerzen. Jeden. Tag.
Es kommen weitere Gelenke dazu. Es kommen weitere Symptome dazu. Kribbeln. Taubheitsgefühl. Ausfall der Sensorik.

Ich werde von Arzt zu Arzt zu Arzt überwiesen.
Keiner findet was.
Keiner glaubt mir so richtig.
Manche reagieren ungläubig, manche abwehrend, manche verängstigt, der ein oder andere aggressiv.

Ab dem 1.10. ist eine 3. Impfung vorgeschrieben.
Ich möchte keine dritte Impfung.
Ich spreche beim Arzt vor.
Ich werde beschimpft.
Ich solle dankbar sein.
Dankbar dass ich nicht an Covid gestorben bin.

Nun.
Ob ich nicht gestorben bin, wird sich zeigen.

Meine Zehen sind taub.
Meine Finger sind taub.
Mein Gesicht ist taub.
Mal gucken was als nächstes taub wird.

Statt für meine Kinder da zu sein, hänge ich beim Radiologen in der Warteschleife und telefoniere mit irgendwelchen Behörden, die meine Anträge abschmettern werden, weil es keinen Beweis gibt.
Keinen Beweis dafür, dass es die Impfung war, die mich krank gemacht hat.
Keinen Beweis dafür, dass ich überhaupt krank bin.

Ich hätte doch eingewilligt. Womit ich denn unzufrieden sei, schreit mich der Arzt an, der mich geimpft hat. Der, der auch sagte, dass ich dankbar sein soll.

Ich bin dankbar. Ja.
Dankbar für jeden ungestörten Moment, den ich mit meinen Kindern verbringen darf. Und mit meinem Mann. Und in der schönen Natur draußen.
Dankbar für jeden Moment, in dem ich es schaffe, nicht darüber nachzudenken, was mir angetan wurde, sondern die Zeit mit meinen Lieben zu genießen.
Es fällt mir zunehmend schwerer.

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