Hallo zusammen,
ich bin so froh, dass ich dieses Forum gefunden habe. Ich bin so dankbar für Menschen, die trotz des Tabus öffentlich über ihre Beschwerden nach der Covid-Impfung sprechen. Das ändert nichts an meinen Beschwerden, aber es lindert meine Verzweiflung ein bisschen.
Lange habe ich gezaudert, mich impfen zu lassen. Obwohl ich sonst alle möglichen Impfungen habe, war ich kritisch. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass das für mich falsch ist – kann man jetzt belächeln oder nicht. Schlimm genug, dass man sich heute dafür rechtfertigen muss: Nein, meine Gründe sind nicht politisch, und nein, ich bin auch nicht ungebildet, naiv oder unsozial …
Vom Arbeitgeber mehr oder weniger deutlich vor die Wahl gestellt, habe ich mich schließlich durchgerungen, mich impfen zu lassen. Als prompt in der Nacht nach der ersten Impfung Lähmungs-/Taubheitsgefühle, Kribbeln in den Beinen, “aufgequollene” Adern auf den Füßen trotz Kälte etc. etc. etc. auftraten, habe ich versucht, mich zu beruhigen: Ich habe mir gesagt, dass ich mich vielleicht einfach zu sehr wegen der Vorgeschichte aufgeregt hatte, und dass meine Nerven mit mir durchgehen. Leider hat sich das nicht bewahrheitet.
Seitdem sind vier Monate vergangen. Vier Monate mit vielen Taxifahrten zu diversen Ärzten, vier Monate mit angstvollen Nächten, in denen ich vor Herzklopfen und “Surren” im Körper nicht schlafen konnte und kann. Ich habe Antihistaminika bekommen, nehme Curcumin, Omega 2, Bromelain, nichts davon mit durchschlagendem Erfolg. Seit einigen Wochen brennen jetzt die Rückseiten meiner Oberschenkel beim Sitzen so stark, dass das Arbeiten am PC mühsam wird. Besser wird es beim Laufen – aber das kann ich ja nicht nonstop machen. Ab und an kommt mal ein halber Tag, an dem ich mich wieder annähernd daran erinnere, wie es früher war. Dann bekomme ich Hoffnung. Aber leider war der Zustand bisher nicht von Dauer. Wenn es dann wieder “einbricht”, könnte ich nur noch heulen.
Jetzt soll ich eine Cortisontherapie starten.
Am schlimmsten ist für mich, dass ich vorher als unsozialer Mensch beschimpft wurde – und nun, da ich getan habe, was von mir verlangt wurde, belächelt und als Hypochonder bezeichnet werde. Die Ärzte sagen, das “kann, muss aber nicht” von der Impfung kommen. Ich habe niemanden, mit dem ich darüber sprechen kann. Die einen glauben, ich bilde mir das alles ein, die anderen erzählen mir ihre Verschwörungstherorien. Mit beidem kann ich nichts anfangen.
Ich möchte eigentlich “einfach” nur wissen, wie ich wieder gesund werden kann. Ich möchte einfach nur mein altes Leben zurück und nicht mehr die Angst vor den Prozessen haben zu müssen, die in meinem Körper angestoßen wurden, und zu denen jetzt niemand etwas sagen kann. Egal, was ich tue, ich kann es offenbar nicht beeinflussen. Ich habe wochenlang Tagebuch geführt darüber, wie und was ich esse, wie viel ich schlafe, laufe oder Stress habe. Kein erkennbares Schema.
Meine Verzweiflung ist groß, aber es nutzt ja nichts. Ich muss lernen, damit zu leben. Wenn man allerdings noch nie wirklich krank war, fällt das schwer. Hinzu kommt die “Bitterkeit” darüber, dass ich, wenn ich frei hätte entscheiden dürfen, jetzt noch gesund und belastbar wäre. Ich versuche, dankbar zu sein. Dankbar dafür, dass ich immerhin 50 beschwerdefreie Jahre hatte.
Euch wünsche ich allen ganz viel Kraft. Ihr seid nicht allein, und vielleicht werden wir alle wieder gesund. Der Körper ist ja ein Wunderwerk.
Passt auf euch auf.
Liebe Grüße,
Claudia