Von 100 auf 0. Was sagt man seinem Kind?

Ich bin 39 (weiblich, alleinerziehend) und Mama einer Tochter. Ich war sportlich und lebensfroh. Liebte das Reisen, meine Freunde und das Leben.
Sorry, für das Unemotionale was jetzt folgt, aber man ist nach einem Jahr Ärztemarathon und Krankenhaus Aufenthalten unendlich müde und fühlt sich von Politik und Ärzten allein gelassen:

Nach der ersten Impfung hatte ich wenig später Blut im Urin und konnte kaum laufen vor Schmerzen. Notfallklinik diagnostizierte Nierenbeckenentzündung.
In der Nacht zuckte dann plötzlich mein Auge und ich hatte seltsame Krämpfe.
Krämpfe in Beinen und Unterleib, menstruale Zwischenblutungen Sturzblutungen, Kreislaufprobleme, Schwindel, Übelkeit, Hitzewallungen, extreme Erschöpfungszustände

Mir war es monatelang aufgrund der Schwindelattacken nicht möglich, mit dem Rad zu fahren und auch der Einkauf allein, wurde zu russisch Roulette.

Die nächsten Wochen waren geprägt von Kopfschmerzen, massiven Kreislaufproblemen und nächtlichen Muskelerstarrungen, vor allem in den Händen.
Hinzu kamen Wortfindungsstörungen und die Krämpfe zogen sich bis zur zweiten Impfung.

Nach der zweiten Impfdosis hatte ich übliches kurzweiliges Fieber und die Armstelle tat weh. Easy dachte ich.
Es folgten leider bis heute Taubheitsgefühle in den Fingern, Armen und Füßen.
Plötzlich hatte ich am Rumpf an die 30 Hämatome von den Beinen bis zur Hüfte.
Bis heute wache ich an die 5 x nachts auf von eingeschlafenen Armen.

Der Alltag ist geprägt ab 6 Uhr morgens mit Druck im Kopf, extreme Wortfindungsstörungen, die beruflich inzwischen Probleme bereiten.
Ab Nachmittags bin ich so müde, dass arbeiten unmöglich erscheint.

Im Frühjahr hatte ich aus dem nichts 4 mal starkes Bluten aus der Nase und dem Mund. Beim vierten Mal musste der Rettungsdienst kommen und ich lag eine Woche stationär im Krankenhaus. Ich hatte in meinem Leben noch nie zuvor Nasenbluten.

Auch unerklärliche Rückenschmerzen, Nackenschmerzen ziehen sich bis heute durch.

Seitdem kommt es in Schüben und Wellen. Mal sind Tage, da ist ein Einkauf schon überfordernd. Dann gibt es Tage da versucht man sein Leben wie früher zu gestalten und am nächsten Tag geht dann wieder gar nichts.

Ich war gefühlt inzwischen überall: Hausarzt, Gynäkologe, HNO, Lungenfacharzt, Orthopäden, Physiotherapie, Neurologen, Homöopath, Schamanen und Osteopath. Finanzielle Beslastung bis heute dank zig vergeblicher Medikationen, alternativen Heilmethoden und Anwendungen belaufen sich auf eine vierstellige Summe.

Auf einen Termin in der Ambulanz Marburg warte ich seit Monaten vergeblich.
Meine Tochter fragt mich fast täglich, wieso die Ärzte mich nicht helfen können. Was bleibt sind ein großes und ein kleines Fragezeichen.

Es wäre schön, wenn mehr Medien darüber berichten. Man möchte doch nur sein altes Leben zurück und einen Termin in der Ambulanz.
Wir bleiben positiv und zuversichtlich und wissen gute Tage und Lebenszeit mehr zu schätzen, wie damals.

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