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Leistungsstark

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(@silencium)
Aufstrebendes Mitglied

Wenn ich Studien und Texte zu CFS/ME und Long-Covid/Post-Covid lese, dann fällt mir immer wieder auf, dass es gerne Menschen trifft, die vor ihrer Erkrankung sehr leistungsstark waren und / oder sich mitten in einer Stressphase befanden.

Hier ein Textbeispiel:

Corona: Was gilt es bei Long Covid und Post Covid zu beachten? Bekannter TV-Arzt klärt auf

https://www.merkur.de/welt/long-covid-post-covi-corona-omikron-verlauf-spaetfolgen-arzt-aufklaerung-tipps-91428387.html

Bei Long Covid und Post Covid Betroffenen handele es sich durchgehend um 25- bis 45-Jährige, die alle vorher sehr leistungsstark waren.

 

Ich, an CFS/ME erkrankt, bilde da keine Ausnahme. Abitur auf dem zweiten Bildungsweg, anschließend Studium, ... und das alles in einer Zeit, in der ich enormen Stress mit Ärzten hatte. 30 Jahre lang irrte ich auf der Suche nach Hilfe durch das Gesundheitssystem bis endlich ein Arzt erkannte, dass ich Narkolepsie mit Kataplexie habe.

 

Zudem beobachte ich im persönlichen Umfeld, dass vor allem jene meiner Freunde von Long Covid betroffen sind, die sofort nach der Quarantäne wieder körperlich aktiv wurden bzw. werden mussten, obwohl deren Körper noch starke Erschöpfung signalisierte. Drei meiner Freunde arbeiten in der Pflege und mussten sofort nach ihrer Corona-Infektion wieder schwere körperliche Arbeit leisten. Alle drei klage heute über Long Covid Symptome.

Auch in diesem Punkt bilde ich keine Ausnahme. Nach einer schweren Infektion konnte ich mir Ruhe und Schonung nicht leisten. Ein Umzug stand an.

 

Und dann gibt es noch jene, die schnell nach einer Infektion wieder mit Sport beginnen.

Nach Covid-19. Sportpause machen

https://www.apotheken-umschau.de/Coronavirus/Nach-Covid-19-Sportpause-machen-562161.html

 

Mich interessiert, wie es bei euch vor und nach der Impfung war.

- Wie sah Euer Leben vor der Impfung aus? Verlief es ruhig oder hattet ihr Stress oder musstet ihr hohe Leistungen erbringen?

- Wie ging es euch nach der Impfung? Signalisierte Euer Körper Erschöpfung? Oder fühltet ihr euch stark und fit und leistungsfähig?

- Wie habt Ihr euch nach der Impfung verhalten? Habt Ihr Ruhe und Schonung eingelegt? Musstet ihr sofort wieder starke Leistungen (Arbeit, Kinder, ...) erbringen?

- Wie lange habt ihr gewartet, bis ihr sportliche Aktivitäten wieder aufgenommen habt?

Alter: 54 weiblich. Vorerkrankungen: Narkolepsie mit Kataplexie (seit der Kindheit) und CFS/ME (seit einer Infektionskette 2017). Attest: Risikopatient. 07.06.2021: 1. Corona-Impfung mit Biontech FC3095. Impffolgen: Schwerer CFS-Crash, mehrere Darmentzündungen in Folge, 11 bierdeckelgroße Eiterabszesse, massiver Schwindel mit Stand- und Gangunfähigkeit, starke Erschöpfung und Grippesymptome. Keine Selbstversorgung mehr möglich. Dauer: ca. 5 Monate. Attest, das eine Zweitimpfung nicht empfiehlt. Coronapolitik: Musste 30 Minuten zum Testzentrum laufen, da ich als "ungeimpfte" schwerbehinderte CFS-Patientin den Bus nicht betreten durfte. Folge: Weitere massive Verschlechterung.

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Themenstarter Veröffentlicht : 24/06/2022 7:44 a.m.
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(@kirschbluete)
Vertrauenswürdiges Mitglied

Bei mir gibt es nicht viel zu sagen. Ich empfinde meinen Beruf als stressig. Vor der Impfung habe ich mäßig, aber regelmäßig Sport getrieben. Seit der Impfung vor gut dreieinhalb Monaten bin ich krankgeschrieben. Ich kann auch noch nicht absehen, wann ich wieder arbeitsfähig sein werde. An Sport ist nicht zu denken, das Herz ist damit überfordert. 

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Veröffentlicht : 24/06/2022 8:04 a.m.
 Funk
(@funk)
Ehrenhaftes Mitglied

Ich empfand die die komplette pandemie als heftigen stressfaktor für mich, und auch den impfdruck. Unabhängig davon habe ich vorher täglich sport gemacht,moderat bis viel. War aber(würde sagen auch aufgrund dessen) die jahre davor nie wirklich krank. Nach der impfung habe ich paar tage allerdings bewusst kein sport gemacht. Ich habe zuerst nicjts negatives an mir entdecken können,oder dass sie in mir arbeiten würde. Fühlte mich relativ gut,nur eben im chronischen stress.

Zweitimpfung 18.08. 2021 corminaty
ab Ende September: Muskelverhärtungen in LWS und Gesäß, Krämpfe, brennende, bohrende Schmerzen
ab Dezember: evtl. innere Gürtelrose, -es wandert bis zu den Füßen,zucken, Muskelschwäche,kribbeln in der LWS, Krämpfe, Sehnenziehen, einschießende stromartige Schmerzen, zittern, erhöhter Puls, krankheitsgefühl -vor allem nach dem aufstehen, unsagbar kalte Füße, Haarausfall, Erschöpfung, duselig, schnell schwere beine
AAks nachgewiesen

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Veröffentlicht : 24/06/2022 8:57 a.m.
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(@pommesgabel)
Guter Freund

Vorher:

Meinen Beruf war meistens durch sehr enge Terminplanungen stressig mit häufigen Überstunden. Sport habe ich immer gemacht aus Spaß an der Bewegung, zur Ablenkung und für den Rücken.

Nachher:

Gleich nach der Impfung war ich körperlich und kognitiv total im Eimer. So blieb mir gar nichts anderes übrig, als mich zu schonen. Beruflich bin ich nun in Teilzeit und die reduzierte Stundenzahl tut mir gut. Am Termindruck hat sich dadurch nichts geändert, was eines meiner größten Probleme ist. Es stresst mich sehr, die Termine trotz den Gedächtnislücken vorzubereiten und einzuhalten.
Mit Bewegung (Mini-Spaziergänge) hab ich nach paar Wochen angefangen und sehr sehr sehr langsam steigern können. Ich mache regelmäßig Dehnübungen für den Rücken. Sport ist das nach einem Jahr immer noch nicht. 
Ich muss sehr darauf achten nicht zu viel zu machen und wie bei vielen hier gibt es immer mal wieder kleinere Rückschläge. 

Seit 4 Jahren: ME/CFS nach Impfung mit Rückfällen, häufigen akuten und reaktivierten Infekten, Muskel-, Gelenk-, Nervenschmerzen, Kreislaufprobleme, Kognitive Probleme, Brainfog / Vorerkrankungen: Zöliakie, Hashimoto, Asthma, Allergien (W, 62)

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Veröffentlicht : 24/06/2022 9:22 a.m.
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(@jkberlin)
Wertvolles Mitglied

- Wie sah Euer Leben vor der Impfung aus? Verlief es ruhig oder hattet ihr Stress oder musstet ihr hohe Leistungen erbringen?

Da ich mit 62 schon im fortgeschrittenen Alter bin: mit 42 Jahren hatte ich einen Burnout nach 15 Jahren im Vertriebsaußendienst, danach Job und Leben geändert und seitdem weniger Stress, der nahm dann in den letzten Jahren allerdings wieder zu. Körperlich fühlte ich mich aber sehr fit und leistungsfähig, konnte beispielsweisse problemlos beim Wandern 1000 m Höhenunterschied bewältigen.

- Wie ging es euch nach der Impfung? Signalisierte Euer Körper Erschöpfung? Oder fühltet ihr euch stark und fit und leistungsfähig?

Der Leistungsverlust war ziemlich schleichend - arbeitsunfähig wurde ich im Laufe der dritten Woche nach der Impfung.

- Wie habt Ihr euch nach der Impfung verhalten? Habt Ihr Ruhe und Schonung eingelegt? Musstet ihr sofort wieder starke Leistungen (Arbeit, Kinder, ...) erbringen?

4 Wochen arbeitsunfähig, danach eigentlich noch nicht wieder fit, aber ich wollte wieder im alten Rhythmus funktionieren und die Stapel auf dem Schreibtisch sollten nicht bis zur Decke gehen - eine richtige Vertretung habe ich nicht...

- Wie lange habt ihr gewartet, bis ihr sportliche Aktivitäten wieder aufgenommen habt?

Mein Körper hat mir Schonung signalisiert, etwa drei Monate nach der Impfung habe ich versucht wieder ein wenig Sport zu treiben, ich hatte dann aber abends Herzschmerzen, habe es dann bei moderatem Sport belassen, dann kamen allerdings im 4. Monat neue Beschwerden hinzu.

Vor drei Wochen wurde nochmals mein Herz "abgeklärt" (Cardisiographie ((2x gelb, 1x grün)) und Belastungs-EKG) und der Kardiologe hat mir grünes Licht für mehr Aktivitäten - also Herz-Kreislauf-Training - gegeben.

Im Urlaub war es für mich nun wirklich sehr ungewohnt und äußerst frustrierend, wenn es bei kleinen Wanderungen schon Probleme bei Steigungen gab. Einmal waren es 200 m Höhenunterschied, und danach ging eigentlich nichts mehr. Bekomme auch sehr schnell schwere Beine.

Da ich darin eine Durchblutungsproblematik sehe, die aber keiner meiner Ärzte richtig auf dem Schrim hat, nehme ich jetzt seit ein paar Tagen Natto.

 

64 Jahre, m, ONE SHOT ONLY! Biontech 16.7.21 - 2 Tage später Unruhe, dann Herzrasen, Erschöpfung, massiver Leistungsabfall, in der Akutphase 3. bis 8. Woche starkes nächtliches Wasserlassen, Nachtschweiß, Brustenge u.s.w. - bis heute leistungsmäßig deutlich eingeschränkt, Körperliche Anstrengungen führen häufig zum Crash. Diagnose 9/22: ME/CFS, POTS, Panlymphozytopenie. Ende 2022 wurde verdickte Mitralklappe festgestellt. 2023 über Labor MCAS festgestellt, Post-COVID-Reha 3/23 führte zu keiner Verbesserung. F-Diagnose durch Rehaarzt wurde nicht korrigiert. Beschwerde DRV. Antrag GdB 8/23 gestellt. Antrag gem. IfSG 10/23 gestellt,2024 neue Diagnosen: vermindertes ATP in den Mitochondrien, VEGF-alpha erhöht, Dysbiose Mikrobiom. 3/24: Klage gegen Biontech eingereicht. Versorungsamt erteilt GdB40, Widerspruch abgell, Klage Sozialgericht.

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Veröffentlicht : 24/06/2022 9:33 a.m.
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(@fool22)
Vertrauenswürdiges Mitglied

Also ich würde nicht sagen, dass ich zur Zeit meiner Impfung sonderlich gestresst gewesen wäre. Ich war bis zu meiner Impfung etwa 2-3 Mal pro Woche 7-10km joggen und körperlich fit. Allerdings hatte ich im Winter schon immer leichte Probleme mit meinen NNH und war nicht so leistungsstark wie im Sommer. Zudem hatte ich am Vorabend zur Impfung 3 Bier getrunken und 8 Zigaretten geraucht, was sicherlich auch nicht die schlaueste Vorbereitung war. Die Nebenwirkungen traten bei mir noch am selben Tag ein und sind seitdem eigentlich nie ganz verschwunden. Eine Woche später hatte ich eigentlich eine längere Radtour geplant, wofür ich fit sein wollte. Am nächsten Tag machte ich einen Spaziergang auf einen nahegelegenen Berg/Hügel, fühlte mich aber erschöpft und schwindelig. Am 3. und 5. Tag nach meiner Impfung ging ich wieder jeweils 4km joggen, fühlte mich jedoch ebenfalls schnell erschöpft, schwindelig und irgendwie taub (von meinem Körper entfremdet).

Rückblickend würde ich also schon sagen, dass mein Körper insgesamt überfordert war und ich mir nicht genug Ruhe gönnte. Und obwohl ich der Impfung durchaus skeptisch gegenüberstand, dachte ich mir doch irgendwie, dass es ja nur eine Impfung sei (wie ich vorher schon andere hatte) - aber weit gefehlt!

Paradoxerweise würde ich auch sagen, dass "Leistungsstark" und "Vorerkrankungen" hierbei irgendwie in dieselbe Kategorie fallen, nämlich Faktoren die zum Zeitpunkt der Impfung eine zusätzliche Belastung darstellten und in der Summe zu einer Überforderung führten. Bei mir wären das dann wohl Alkohol + Tabak am Vorabend, Sport unmittelbar vor und nach der Impfung sowie eine eventuelle chronische Vorbelastung (ich hab positive Borrelien-IgG-Ak). Jedoch alles nur Spekulation 🙄.

COVID-19 Vaccine Janssen Lot-Nr.: XE395.. 12/2021
Erschöpfung/Fatigue, Brain Fog, motorische Verwirrtheit (clumsiness), Vergesslichkeit, (leichte) POTS/Tachykardie*, Schweißausbrüche und leichter Schüttelfrost*, Muskelschwäche*, temporale Kopfschmerzen*, Brennen/Kribbeln im Kopf*, Paraesthesien (Arme/Hände)*, leichte Muskelzuckungen, Taubheit/Entfremdungsgefühle*, brennende Augen*, leichte Sehprobleme, gerötete Adern im Auge*, Darmprobleme*, gerötetes Gesicht, Zahnschmerzen (nervenbedingt)

*Verschlimmerung/Wiederauftreten nach körperlicher Anstrengung - zeitversetzt um einige Stunden bis Tage.

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Veröffentlicht : 24/06/2022 7:54 p.m.
(@modernazeiten)
Wertvolles Mitglied

- Wie sah Euer Leben vor der Impfung aus? Verlief es ruhig oder hattet ihr Stress oder musstet ihr hohe Leistungen erbringen

 

Relativ ruhiges Leben, aber 2 Kinder + Fast-Vollzeit-Job mit Führungsverantwortung: ich neige zu zu vielen Überstunden; das ist durch das Home-Office nicht besser geworden.

Zum Ausgleich war ich seit 2 Jahren vor der Pandemie 2-3 mal die Woche Joggen (zumeist eher 5 statt 10 km, die vermutlich zu schnell, aber wer hat schon so viel Zeit?) Das hat mir sehr dabei geholfen, kleinere bei mir aber äußerst hartnäckige Infekte abzuwehren. War dank Sport nur nur noch ca. ein bis zweimal im Jahr für 'ne Woche AU -- das hatte ich sonst häufiger. 

- Wie ging es euch nach der Impfung? Signalisierte Euer Körper Erschöpfung? Oder fühltet ihr euch stark und fit und leistungsfähig?

Direkt nach der Impfung blieb mir körperlich nichts anderes übrig als Schonung: volle Palette Kreislaufprobleme mit allen denkbaren Erkältungssymptomen. Vom Alltag her ging das natürlich nicht: war ja nur 'ne Impfung, deswegen lässt man sich doch nicht krankschreiben (ich dumme Nuss: nicht mal nach der Zweiten, weil die an einem Freitag war und Mo fieberfrei).

 

- Wie habt Ihr euch nach der Impfung verhalten? Habt Ihr Ruhe und Schonung eingelegt? Musstet ihr sofort wieder starke Leistungen (Arbeit, Kinder, ...) erbringen?

Bei der Arbeit habe ich ganz am Anfang meine Überstunden gestrichen. Nach ca. 2 Wochen war die Akutphase einigermaßen überwunden, und ich wollte wieder mit köprerlicher Belastung beginnen und konnte gar nicht verstehen, was da los ist. Habe die Bewegung automatisch kurz-gehalten, weil die Muskelschmerzen allmählich stärker wurden und die Verletzungen begannen (Muskelfaserriss in Woche 4 -- beim lockeren Bälle werfen im Garten ...) 

 

- Wie lange habt ihr gewartet, bis ihr sportliche Aktivitäten wieder aufgenommen habt?

 

Habe seit der Aktuphase immer wieder versucht, den Sport-Level hochzufahren und hatte es schon ein paarmal fast auf Normalniveau geschafft (mit sehr viel Dehnen vorher, währenddessen und nacher). Außerdem extra Magnesium bei Belastung. Nur: Es geht zwar dann wieder technisch, aber die Schmerzen sind immer da, und die Schübe kommen egal ob ich gerade wieder trainiere oder nicht. Ich habe da noch kein Muster erkennen können; es gibt einfach immer mal wieder Wochen-lange Blöcke, da bricht alles wieder zusammen und ich fange wieder ganz unten an.

w, 39, 2x Moderna (Jul+Aug '21)
seit 1. Impfung anhaltende Myalgien, erhöhte Verletzungsanfälligkeit, eingeschränkte Belastbarkeit
seit 2. Impfung in Schüben Parästhesien und Palpitationen, Raynaud-Syndrom
Covid-Infekt Feb '22
Symptome quasi ohne Besserung; permanent Schwindel und Muskelschmerzen

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Veröffentlicht : 24/06/2022 8:57 p.m.
(@marcel)
Ehrenhaftes Mitglied

Ich liebe meinen Beruf und habe ihn immer sehr gerne gemacht. Ich habe in Vollzeit gearbeitet und ohne Schicht. Stressig war es mal ab und an und natürlich habe ich immer mein bestes gegeben, aber ich denke, es gibt deutlich stressigere Berufe. Sport war quasi mein Nebenberuf, so häufig habe ich Sport betrieben. 3-5 mal die Woche im Fitnesstudio, teilweise etwas zuhause, bin oft joggen gewesen (immer eine 10km Runde). So 1-2 mal die Woche auf einen Trimm-Dich-Pfad. Während meinen beiden Impfung war meine Frau hoch schwanger. Nach der ersten Impfung war nichts. Nach der zweiten ging es ins Krankenhaus und als ich zwei Tage später draußen war, versuchte ich natürlich mich zu ruhen, aber wollte meiner Frau auch nicht zu viel überlassen.

Den Ansatz finde ich erstmal ganz interessant. Natürlich könnte es sein, dass der Körper eventuell irgendein Hormon oder ähnliches ausschütten, was dann zu einer Überreaktion führt.

M, 30, früher sehr sportlich und engagiert
Zweite Moderna 19.06.21
Bis heute ME/CFS mit starker PEM. Kardiovaskuläre Beschwerden, Atemnot, Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen, kribbeln im ganzen Körper, Muskelschmerzen. Bettlegerig, Gang zur Toilette ist noch möglich, der Rest leider nicht mehr. 13 Jährigen Job verloren, nun von ALG abhängig.

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Veröffentlicht : 24/06/2022 9:57 p.m.
(@mueli)
Neuling

Hallo!

Ich bin nach meiner 3ten Impfung nicht mehr richtig auf die Beine gekommen und  Sport mache ich seit der ersten Impfung nicht mehr. Ich bin am Ende meiner Kräfte. Ich war 5 Wochen auf Reha und danach ging gar nichts mehr, seitdem bin ich zuhause. Die Reha war viel zu anstrengend für mich, doch da wurde keine Rücksicht genommen. Meine Erschöpfungszustände nahmen zu und wurden intensiver. Wenn ich über meinen noch vorhandenen Energielevel gehe, liege ich tagelang im Bett, habe Schmerzen und bin kaputt, falle immer wieder um usw., mir fehlt die Kraft etwas zu machen. Die Ärzte sprechen jetzt vom Verdacht auf ein CFS/ME, aber keiner will die Diagnose bestätigen. Soll Im August in die KfN Klinik in München zur Behandlung der CFS, aber eine feste Diagnose stellen die auch nicht. Kann mir jemand eine Anlaufstelle nennen, damit ich das CFS diagnostiziert bekomme? 

Grüße 

Vorerkrankungen: 2006 Virusinfektion mit Hirnhautbeteiligung, Migräne; Verdacht auf Fibromyalgie, aber nicht bestätigt. 2009 Depression aufgrund einer Fehlgeburt mit Aufenthalt in einer Tagesklinik. Hüft- und Schulter- schmerzen. März 2020 14 tägige Krankschreibung aufgrund erhöhter Temperatur, Durchfall und Halsschmerzen, es wurde zu damaliger Zeit kein Coronatest gemacht. Diese ganze Vorgeschichte mit den diversen Vorerkrankungen wird mir bei der Diagnosestellung immer wieder zum Verhängnis, so quasi einmal eine psychosomatische Erkrankung immer eine Tendenz dazu und die Gelenkschmerzen waren ja auch schon zu einem bestimmten Maß vorhanden. Laut den Ärzten bin ich ein schwieriger Fall und werde was Impfnebenwirkungen angeht keine Chance haben, da ich vor den Impfungen nicht 100%ig gesund war. Also läuft alles auf eine Fibromyalgie (Diagnosestellung 11/21) und eine Depression hinaus. Mit CFS waren die konsultierten Ärzte alle überfordert.

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Veröffentlicht : 24/06/2022 10:08 p.m.
(@deleted_user)
Experte

Spannender Ansatz, danke für den Thread.

Vor der Impfung: Relativ aktiv, viel Stress, den ich aber als durchaus als positiv empfunden habe. Dazu kam aber der sehr negative Stress mit der Pandemie (Angst vor Ansteckung, etc.)

Nach der Impfung: Direkt starker Leistungsabfall, seit 12 Monaten andauernd mit sehr leichter Besserungstendenz, solange ich im Rahmen meiner körperlich stark eingeschränkten Möglichkeiten bleibe. Nach der Impfung lag ich mehrere Monate nur im Bett (Erschöpfung, Schwindel), aber ich hatte durch die Schwere der Erkrankung enormen psychischen Stress.

Sport: Im Februar leichtes Yoga probiert, wegen Verschlechterung wieder abgesetzt. Inzwischen Diagnose CFS.

 

@mueli bei ME/CFS(-Verdacht) sollte man keinesfalls in eine aktivierende Reha! Die Rehas sind überwiegend sehr schlecht informiert und leiten durch das Programm oftmals eine Chronifizierung und Verschlechterung der Beschwerden ein. Bleib unbedingt unter deiner Leistungsgrenze, Stichwort Pacing. Vielleicht kommst du über die CFS Selbsthilfegruppen an Praxen in deiner Umgebung. Die Diagnose erfolgt frühestens nach 6 Monaten.

@silencium, deine Signatur (re Tests/Busfahren/Crash) macht mich so unglaublich wütend. Es tut mir so krass leid.

Dieser Account ist ein Serviceaccount und erhält die Beiträge gelöschter User.
AntwortZitat
Veröffentlicht : 24/06/2022 10:43 p.m.
(@mueli)
Neuling

@kamilla 

Das mit der Reha ist passiert, ich kann es nicht mehr ändern. Die Erschöpfung war ja seit der esten Impfung schon da, allerdings nicht in diesem Umfang, auch die andauernden Halsschmerzen und das immer wieder Umfallen, schlimm ist es nach dem Booster geworden, deswegen auch die Reha. Mein Hausarzt beantragte die Reha mit der Diagnose Burnout, Anpassungsstörung, Fibromyalgie und chronische Schmerzen, aber nicht Erschöpfung. In der Reha wurde ich teils im Rollstuhl gefahren und es wurde auch über meine Erschöpfungszustände gesprochen, aber reagiert haben die Ärzte nicht. Ich soll doch mehr Kaffee trinken, damit ich wieder auf die Beine komme, sowas wurde mir vom Stationsarzt empfohlen. Für die Halsschmerzen wurden mir Dolo Dobendan gegeben. Ich mag gar nicht aufzählen, was in diesen 5 Wochen passiert ist, weil mich das zu sehr mitnimmt. Schlimm ist. ich muss das alles so hinnehmen. Entlassen wurde ich übrigens als arbeitsfähig, mehr als 6 Stunden in Tag und Nachtschicht. Da ich direkt, ohne krankgeschrieben zu sein, in die Reha kam, ist es nicht möglich mich arbeitsunfähig zu entlassen. Ist ja irgenwie nachzuvollziehen, die DRV zahlt deine Reha, damit du wieder arbeiten kannst und nicht umgekehrt. Seitdem bin ich allerdings zu Hause, weil nichts mehr geht. Und zur Zeit werde ich NUR auf der Depressionsschiene und auf Fibromyalgie behandelt. Nach der Reha bekam ich noch die Diagnolse malignes Melanom, SSM Typ. Momentan gehen das Ausschlußuntersuchungen wieder los, als erstes der Kardiologe, aber das hab ich ja alles schon letztes Jahr nach der zweiten Impfung hinter mir.

Fazit:

Bitte bei Rehaantrag unbedingt CFS mit angeben, damit nur eine geeignete Rehaklinik in Frage kommt. Und sich auf der Reha nichts gefallen lassen, sagen was Sache ist und nicht nachgeben. Das war mein Fehler, doch ich war so kaputt, dass ich das Spielchen, was da abging, mitspielte, während der Reha bin ich richtig in eine Depression gerutscht. Statt, dass es besser wurde, wurde es viel, viel schlimmer. 

Und jetzt hänge ich wieder in der Luft!!!

Vorerkrankungen: 2006 Virusinfektion mit Hirnhautbeteiligung, Migräne; Verdacht auf Fibromyalgie, aber nicht bestätigt. 2009 Depression aufgrund einer Fehlgeburt mit Aufenthalt in einer Tagesklinik. Hüft- und Schulter- schmerzen. März 2020 14 tägige Krankschreibung aufgrund erhöhter Temperatur, Durchfall und Halsschmerzen, es wurde zu damaliger Zeit kein Coronatest gemacht. Diese ganze Vorgeschichte mit den diversen Vorerkrankungen wird mir bei der Diagnosestellung immer wieder zum Verhängnis, so quasi einmal eine psychosomatische Erkrankung immer eine Tendenz dazu und die Gelenkschmerzen waren ja auch schon zu einem bestimmten Maß vorhanden. Laut den Ärzten bin ich ein schwieriger Fall und werde was Impfnebenwirkungen angeht keine Chance haben, da ich vor den Impfungen nicht 100%ig gesund war. Also läuft alles auf eine Fibromyalgie (Diagnosestellung 11/21) und eine Depression hinaus. Mit CFS waren die konsultierten Ärzte alle überfordert.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 25/06/2022 11:01 a.m.
(@mueli)
Neuling

@modernazeiten 

Hallo! Ich bin nach der ersten Impfung mit Fieber in die Arbeit gegangen. Meine Chefs haben das ganze Team an einem Samstag früh zur Impfung angemeldet, damit wir montags wieder fit sind. Ich bekam den Astra und heftigste Impfreaktionen. Habe am Sonntag abend meine Chefin angerufen, das es mir gar nicht gut geht und ich noch 39,5 Grad Temperatur habe. Sie meinte nur ich solle noch eine Nacht drüber schlafen, in der Regel ist nach 2 Tagen alles rum. Ich sagte wiederum, das es mir echt schlecht geht, und sie wieder ich soll die Nacht abwarten, es ist morgen bestimmt alles gut. Ich war so vor den Kopf gestoßen, dass ich am Montag dann mit Fieber in die Arbeit ging. Der Kommentar meiner Chefin war: seihen sie froh, dass sie so extrem reagiert haben, das zeigt von einem guten Immunsystem. Am Dienstag bin ich ann das erste Mal umgefallen und von meine Impfnebenwirkungen habe ich mich nicht mehr ganz erholt. Ja, und dann kam die Moderna Impfung und dann der Ärztemarathon. Mein Beschwerdebild hängt laut aller Ärzte nicht mit den Impfungen zusammen, ich bekam die Diagnosen: Fibromyalgie, Anpassungsstörung, chronische Schmerzen. Und dann habe ich mich Boostern lassen, mein größter Fehler. Beschwerdebild hat sich verschlechtert und es kamen richtige Erschöpfungszustände hinzu. Aber es besteht kein Zusammenhang mit der Impfung laut der Ärzte, Diagnose: Burnout. Dann kam die Reha und mit der Reha der absolute Crash. Und keiner sieht, was mit mir passiert. Ich muss alles selber recherchieren und das Puzzle fügt sich langsam zusammen: CFS/ME. Mein Hausarzt kann mir die Diagnose nicht geben und schickt mich nach München in die KfN Klinik, die geben mir allerdings auch nicht die ausschlaggebende Diagnose CFS/ME. Im August soll ich dort antreten, ich weiß jetzt gar nicht, ob ich da überhaupt hin will. Laut Bewertungen ist das auch so eine Art Rehaaufenthalt OHNE Diagnostik, das hat mir die Klinik selbst auch so bestätigt. Und jetzt weiß ich nicht mehr weiter. Hab keine Anlaufstelle.

Also, wer auf eine Impfung so reagiert und sich zeitnah nicht mehr erholt, dem rate ich von weiteren Impfungen ab.

Bei mir, ich arbeite im Gesundheitswesen, war das etwas schwierig, da meine Chefs auf die Impfung gedrängt haben. Sie haben uns nicht gezwungen, aber uns wurde die Impfung immer wieder nahegelegt, auch der Booster.

Vorerkrankungen: 2006 Virusinfektion mit Hirnhautbeteiligung, Migräne; Verdacht auf Fibromyalgie, aber nicht bestätigt. 2009 Depression aufgrund einer Fehlgeburt mit Aufenthalt in einer Tagesklinik. Hüft- und Schulter- schmerzen. März 2020 14 tägige Krankschreibung aufgrund erhöhter Temperatur, Durchfall und Halsschmerzen, es wurde zu damaliger Zeit kein Coronatest gemacht. Diese ganze Vorgeschichte mit den diversen Vorerkrankungen wird mir bei der Diagnosestellung immer wieder zum Verhängnis, so quasi einmal eine psychosomatische Erkrankung immer eine Tendenz dazu und die Gelenkschmerzen waren ja auch schon zu einem bestimmten Maß vorhanden. Laut den Ärzten bin ich ein schwieriger Fall und werde was Impfnebenwirkungen angeht keine Chance haben, da ich vor den Impfungen nicht 100%ig gesund war. Also läuft alles auf eine Fibromyalgie (Diagnosestellung 11/21) und eine Depression hinaus. Mit CFS waren die konsultierten Ärzte alle überfordert.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 25/06/2022 11:28 a.m.
(@jarsina)
Anfänger
Hey! Meine Antworten:

 

- Wie sah Euer Leben vor der Impfung aus? Verlief es ruhig oder hattet ihr Stress oder musstet ihr hohe Leistungen erbringen?

Ich war definitiv angeschlagen. Schlafloses Baby mit wenig bis gar keinem Schlaf, dazu eine Baustelle im Haus und einen überraschenden Todesfall in der Familie. Ich stand unter körperlichen und psychischen Belastungen.

 

- Wie ging es euch nach der Impfung? Signalisierte Euer Körper Erschöpfung? Oder fühltet ihr euch stark und fit und leistungsfähig?

Absolute Erschöpfung. An manchen Tagen konnte ich kaum aufstehen.

 

- Wie habt Ihr euch nach der Impfung verhalten? Habt Ihr Ruhe und Schonung eingelegt? Musstet ihr sofort wieder starke Leistungen (Arbeit, Kinder, ...) erbringen?

Mein Körper forderte Ruhe, aber mit 2 Kleinkindern keine Chance. Ich bin froh, dass ich zumindest nicht arbeiten musste zu der Zeit. Yoga hat mir geholfen, Liegen, Pausen, …

 

- Wie lange habt ihr gewartet, bis ihr sportliche Aktivitäten wieder aufgenommen habt?

 

Yoga (wenn es als Sport zählt) hat direkt gut getan. Ich habe übers Rad fahren wieder mehr Bewegung gefunden, aber am Anfang nur kurze Strecken geschafft. Rad fahren geht mittlerweile auch über längere Strecken. Alles andere fühlt sich nicht so gut an. Der Kardiologe sagt aber, dass es jetzt wichtig wäre mehr zu machen. Mal sehen …

3xModerna + FSME immun
aktuell nur noch selten Empfindungsstörungen, Muskelschmerzen & Verspannungen, leichtes Zittern, Wortfindungsprobleme, wenig Energie, teils Probleme mit Feinmotorik, Kreislaufprobleme, Herzfrequenz phasenweise zu hoch, Herzmuskelentzündung, Schmalkomplextachykardien, Magen-Darm-Probleme, Probleme mit der Haut (viele neue Blutschwämmchen usw.), AAK M2 positiv

AntwortZitat
Veröffentlicht : 26/06/2022 7:52 a.m.
(@silencium)
Aufstrebendes Mitglied

An dieser Stelle schon mal danke für Eure zahlreichen und, wie ich finde, sehr interessante Antworten.

Alter: 54 weiblich. Vorerkrankungen: Narkolepsie mit Kataplexie (seit der Kindheit) und CFS/ME (seit einer Infektionskette 2017). Attest: Risikopatient. 07.06.2021: 1. Corona-Impfung mit Biontech FC3095. Impffolgen: Schwerer CFS-Crash, mehrere Darmentzündungen in Folge, 11 bierdeckelgroße Eiterabszesse, massiver Schwindel mit Stand- und Gangunfähigkeit, starke Erschöpfung und Grippesymptome. Keine Selbstversorgung mehr möglich. Dauer: ca. 5 Monate. Attest, das eine Zweitimpfung nicht empfiehlt. Coronapolitik: Musste 30 Minuten zum Testzentrum laufen, da ich als "ungeimpfte" schwerbehinderte CFS-Patientin den Bus nicht betreten durfte. Folge: Weitere massive Verschlechterung.

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 26/06/2022 8:16 a.m.
(@fool22)
Vertrauenswürdiges Mitglied

Was ich so im Thread zur Uniklinik Marburg aufgeschnappt hab, unterstreicht irgendwie die Verbindung von Leistungsstark + Vorbelastung. Laut Marburg scheinbar 90% vor der Impfung sportlich (sehr) aktiv, 75-80% junge Frauen (stärkeres Immunsystem als Männer), 75% Vorerkrankungen (Reaktivierungen?). Als irgendwie ein (sehr) aktiver Körper mit starkem Immunsystem, das zum Zeitpunkt der Impfung auch noch mit anderen Problemen zu kämpfen hatte (trifft so sicher nicht auf alle zu, aber die Tendenz scheint da zu sein, wenn die Zahlen so stimmen).

 

EDIT: Weiß allerdings nun nicht, ob das auch von Seiten der Uni Marburg nur son Bauchgefühl/erster Eindruck ist, oder ob die da wirklich belastbare Zahlen haben - wäre schön, wenn die das mal veröffentlichen würden...

COVID-19 Vaccine Janssen Lot-Nr.: XE395.. 12/2021
Erschöpfung/Fatigue, Brain Fog, motorische Verwirrtheit (clumsiness), Vergesslichkeit, (leichte) POTS/Tachykardie*, Schweißausbrüche und leichter Schüttelfrost*, Muskelschwäche*, temporale Kopfschmerzen*, Brennen/Kribbeln im Kopf*, Paraesthesien (Arme/Hände)*, leichte Muskelzuckungen, Taubheit/Entfremdungsgefühle*, brennende Augen*, leichte Sehprobleme, gerötete Adern im Auge*, Darmprobleme*, gerötetes Gesicht, Zahnschmerzen (nervenbedingt)

*Verschlimmerung/Wiederauftreten nach körperlicher Anstrengung - zeitversetzt um einige Stunden bis Tage.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 28/06/2022 2:00 a.m.
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