Kognitive Störungen/Brainfog/Kopfweh/HWS - Alltagsbewältigung/emotionaler Stress

Hallo Blu, du beschreibst es ganz gut..Die ypunkte, die du ansprichst, kenne ich auch genau so.Ich habe einiges ausprobiert und muß sagen, dass mir eigentlich nur sirklich hilft, mich der Situation anzupassen. Wortfindungsstörungen waren und sind mir nach wie vor peinlich. Ich versuche dann einiges per Handy über google zu suchen oder schreibe mir im Vorfeld Dinge auf. Es gibt aber auch Tage, die so schlimm sind, dass ich es meinem gegenüber sage, dass ich im Moment krankheitsbedingt Probleme damit habe. Wenn es mal anstrengende Termine gibt, versuche ich danach Ruhephasen einzuplanen. Ich versuche geberell, sofern möglich, meinen Tag anders zu planen, mit vielen Pausen. Auchen den Urlaub hanen wir entsprechend ausgesucht. Ein Cluburlaub mit 25 Stunden Beschallung wäre für mich der Untergang, genauso aber auch ein Wanderurlaub. Versuche die Situation zu akzeptieren und auf deinen Körper zu hören. Du hast ja doch schon eine Menge geschafft und kannst einiges wieder machen. Lass dir Zeit und setz dich nicht unter Druck. Ich habe Zeiten, da ist es mal was besser und dann ist es wieder voll da. Meist bei Überlastung oder einem neuen Schub. Ich hoffe, dass die Zeit hilft. Gute Besserung.

@buga 

Oh Du hast ein Atelier, wie schön!!!!!!

Wie ich trainiert hab. - Gute Frage. Sehr konsequent und sehr, sehr vorsichtig.
Ich wollte das mal zusammenschreiben, aber das dauert glaub ich noch ein bissl, dass ich das hinkrieg.

Grundprinzip: ich hab relativ schnell angefangen, ein sehr strenges Fatigue-Tagebuch zu führen. Hab mir tgl. aufgeschrieben, was ich gemacht hab und wie es mir morgens - mittags - abends geht. (Wie viel Schritte ich gegegangen bin, sehr genau was ich wann gemacht hab)
Sehr genau aufgeschrieben, was für mich wie anstrengend ist und was so Auslöser sind, die mich "umhauen" (Medien, einkaufen/Menschen).

Dann hab ich mir einen Schrittzähler gekauft (so eine Laufuhr, die auch den Puls misst).

Dann hab ich 2 Wochen lang SEHR SEHR STRENG drauf geachtet, kein einziges Mal etwas zu machen, das zu einem Crash führt (mäßig erfolgreich anfangs, aber es wird). War extrem einschränkend, aber es hilft.

Also: 500 Schritte täglich, Puls NIEMALS über 115 (ich hab Ruhepuls 50, wenn ich in der Wohnung rumgegangen bin, war er schon 115, war etwas tricky). 
Dann hab ich das Prinzip der Reha-Klinik in Tirol (da gibt es einen Online-Vortrag) verfolgt: jeden Tag den gleichen Level halten, wenn das 7 Tage gut geht, ganz langsam steigern.

Und so hab ich mich im Schneckentempo (im wahrsten Sinn des Wortes) von 300 - 500 Schritte täglich auf 8000 Schritte täglich (ok, über 5000 täglich, aber mehrmals wöchentlich 8000, bin faul) "raufgearbeitet". 

Am schwierigsten war, dass es mich unfassbar genervt hat, so eingeschränkt zu sein. Ich bin jemand, der generell viel Ruhe braucht aber generell auch gerne und viel tut (noch "schnell" da hin, "schnell" dies und jenes).

Wichtig war für mich, auch einige Dinge zu lernen:

- wann am Tag habe ich gut "Energie", wie nutze ich diese Zeit optimal (Frühstück - Pause - EINKAUFEN/ERLEDIGUNGEN - große Pause - kleiner Spaziergang - Pause Pause Pause). 

- Medien strengen mich unheimlich an. "Entspannungsscrollen" auf dem Handy führt zu crashs, besser in die Luft schaun oder was unternehmen

- es gibt Tage, da geht einfach nix

- Delegieren ist das A&O..... (das hasse ich besonders). Nachbarn bitten, mir Brot mitzubringen. Manchmal einfach online bestellen. Mit dem auskommen, was ich grad da hab. Wenn es dreckig ist und ich müde bin, dann ist das halt so. Es gibt nichts, das wichtiger sein könnte, als ein Mittagsschlaf. (oft reichen 10min Ausruhen zwischen einkaufen und Zeug-in-den-Kühlschrank-räumen und P*******h geht es problemlos, was vorher unschaffbar war). 

- erkennen, dass es viel wird, BEVOR der Crash kommt. Crashs legen mich 1-2 Tage lahm. Das ist öde und zeitaufwendig. Besser gleich eine Pause machen. 

- nach ca 4 Wochen hab ich dann "Gehirnsachen" dazugenommen. Vorm Vormittagsspaziergang ein Sudoku probieren. 

- ich war beim Physiotherapeuten und hab mir einfache Übungen zeigen lassen, weil ich in der HWS so extrem verspannt bin, die mache ich 3x wöchentlich sehr langsam. 

Ich hab mir die Vorträge vom Physiotherapeuten aus Münster/Tirol angehört, die Unterlagen von der Charite durchgelesen und dann hab ich mir einfach selbst einen Reha-Plan gebastelt quasi... der halt zu mir passt...

Liebe Grüße,
Blu. 

@blu Wow 😯 Du hast das echt konsequent geplant, durchgezogen und spürbare Verbesserungen erreicht 👍 Das ist ein perfekter Rehaplan für zu Hause. Weiter so 😀🍀 

Ich selber halte mich an mein Bauchgefühl, plane nicht so genau und neige zum Übertreiben, wenn es mir gerade gut geht.

@buga 

in Berlin war ich auch lang 🙂 

Bei mir gibt es Tage, da geht gar nix. Nach Wochen, in denen viel möglich war und P*******h kann ich nur schlafen. Ich nehm das dann hin mittlerweile.....

Liebe Grüße aus Österreich,
Blu.

@blu ... Hey genau so habe ich es auch gemacht und konnte so von 10% - 80 % in 🤦‍♀️ 8-9 Monaten kommen. War dann fast Symptomfrei aber die belastungsintoleranz war dann doch noch da, als ich mit leichten Sport steigern wollte. Also auch dann alles langsam steigern.  Oh Mann leider hatte ich dann einen leichten Infekt ( evtl aber eher covid) der mich total ins Strudeln gebracht hat und runter auf 30%. Jetzt arbeite ich mich wieder hoch 🤷‍♀️, aber so klappt es auch dieses mal ohne großartige Crashs. 👍 Also auch gut vor Infektionen schützen bis es ausgeheilt ist. Obwohl die Reaktion darauf  wirklich individuell ist!!!!

@tina007 

Hallo Tina,

das ist ja schön zu hören, das macht Mut 🙂 🙂 🙂 Ich hab mich so hilflos gefühlt und so allein gelassen.... schön, dass Du das auch so gemacht hast und dass es quasi auch "mehrfach" wirkt. - Ich pass ziemlich gut auf, was Infektionen betrifft, manchmal passieren Dinge, die ich nicht beeinflussen kann, die es dann arg reinreißen (Handwerker...). 
Arbeitest Du wieder? Ich wollte Ende Juni in sehr vorsichtiger Teilzeit wieder anfangen...

Liebe Grüße,
Blu.