0% Freizeit

Hallo Mike,

die Antwort ist schwierig: Thema Pacing. Das dauert bis man weiß, wie viel man machen darf.

Auf der anderen Seite ist dein aktueller Tagesablauf selbst ohne Krankheit nicht förderlich für die Gesundheit. Pausen und leichte Aktivitäten in der Natur und mit Freunde braucht jeder Mensch. Es geht hierbei sicherlich nicht um einen Halbmarathon oder um Koma-Saufen 😉 Aber ein Spaziergang, gemeinsames Essen und Unterhaltungen müssten schon drin sein. 

Gute Besserung auf jeden Fall!

Also mein Arbeitgeber sieht das ganz einfach. 12 Stunden (oder waren es 11 Std? Gott ich bin so vergesslich geworden) Ruhezeit zwischen dem Beginn der Schicht muss er mir geben. Und wie ich die verbringe, schlafend oder tanzend, ist ihm recht egal. 

@mike Also da würde ich es so einschätzen dass Du kaum noch bis gar keine Freizeit hast. Es ist gut dass der Sachbearbeiter Dich angerufen hat. Immerhin hat er nicht sofort abgelehnt.

Wenn ich Deine Schilderung so lese dann musst Du achtgeben dass nicht in einiger Zeit gar nichts mehr geht weil Die jeder Ausgleich fehlt. Burn Out entsteht so. 

Alles Gute und gute Besserung.

@mike 

Oh das ist so schwierig.

Beim Durchlesen überlege ich mir gerade, wie lange Du das überhaupt noch so durchhalten kannst, bis gar nichts mehr geht. Dein Körper holt sich irgendwann seine Ruhe und dann wird es möglicherweise noch heftiger. Kannst Du Deine Arbeitszeit reduzieren oder Dich nochmal krank melden?

Ich kann das sehr gut nachempfinden, denn ich habe letztes Jahr genau wie Du nach paar Wochen krank weiter Vollzeit gearbeitet. Ich habe gemerkt, dass es mir immer schlechter ging. Mit etwas Abstand betrachtet, war die beste Entscheidung die für Teilzeitarbeit (bin bei 80%) Das bringt mir am meisten auf dem Weg in die Gesundheit. 

Denk an Dich selbst und Deine Familie. Vielleicht tut etwas weniger Arbeit und mehr Freizeit Euch allen gut. Der Sachbearbeiter beim Amt hat dann auch bessere Argumente nicht nur beim Impfschaden sondern auch beim GdB-Antrag.

LG 🍀☀️🌺

@mike Das ist nicht unproblematisch, es ist bei mir aber sehr ähnlich. 10 Stunden könnte ich derzeit definitiv nicht packen und ich hoffe Du siehst wo Deine Grenzen sind, Stichwort PACING.

Ich war nach der Impfung auch 4 Wochen arbeitsunfähig, mit der Corona-Infektion nur 1 Woche.

Inzwischen habe ich mir Perfektionismus und Pünktlichkeit auf der Arbeit abgewöhnt, gehe sehr offen mit dem Thema um, durch vermehrte Medienberichte erlebe inzwischen ich auch mehr Akzeptanz. Komme auch mal an nicht so guten Tagen deutlich später zur Arbeit, ohne hintenraus das zu verlängern.

Kann durch Homeoffice schon morgens früh zuhause anfangen und erstmal das Wichtigste checken, gehe aber bewußt in mein Büro weil die ganztägige Homeoffice-Situation nun auch nicht ideal ist. Ich lege mich durchaus auch mal eine halbe Stunde auf den Boden, dehne mich, höre Entspannungsmusik. Anders packe ich keinen vollen Arbeitstag.

Was nicht geht geht einfach nicht, ich muss auch mehr Zeit fürs Strukturieren aufwenden aufgrund der starken Neuro-Probleme, die machen mir inzwischen am meisten Sorgen.

Nach einer ersten Auslandsreise Ende Mai war ich so gecrasht - große Druckausgleichprobleme auf dem Rückflug - dann drei Wochen arbeitsunfähig in Juni.

Im Juli habe ich mir dann jeden Mittwoch freigenommen und das entsprechend den Chefs und Kollegen so mitgeteilt, das ging dann recht gut. Einige Spezis haben mich dann auch vermehrt in Ruhe gelassen... Ich konnte mich dann durch den Mittwoch immer halbwegs gut erholen und Crashs vermeiden. Aber Zeit für richtige FREIZEIT war damit auch noch nicht gegeben. Der August war dann prompt wieder anstrengender und es ging dann auch wieder rückwärts.

Jetzt nehme ich mir erstmal eine kleine Urlaubsauszeit.

Eine Arbeitszeitverkürzung nach Hamburger Modell kann man i.d.R. erst dann bekommen, wenn die Krankenkasse die Lohnfortzahlung übernommen hat oder wenn man von einer Reha kommt. Also, man muss einfach richtig lange krank sein.

Eventuell kann man das mit den Chefs oder besser erstmal der Personalvertretung mitteilen! Aber vorsichtig dabei umgehen!

Bei mir würde das nichts nutzen, denn es gibt keine ordentliche Vertretungsregelung - bei Arbeitszeitverkürzung würde die Arbeit sogar noch weiter komprimiert werden und kaum Zeit für einen "Büro-Nap" wie oben beschrieben bieten.

Zugegeben, wäre ich in stärker anstrengenden Jobs wie im Vertriebaußendienst, dann wäre ich definitiv noch nicht wieder arbeitsfähig.

Mein Job im ÖD ist da ein Glück für mich.

Ich weiß ja nicht ob Du in einer Partnerschaft lebst, aber daran sollte man auch denken, dass man auch für den Partner, die Partnerin da ist. Sehe zu, dass auch Du Zeit für Deinen Partner hast. Meine Frau gibt in dieser Hinsicht immer schnell Warnsignale, andere Menschen sind da auch anders.

Ich wünsche DIR UND ALLEN GUTE BESSERUNG!

@jkberlin 

Mit Hamburger Modell meinst du die Wiedereingliederung? Die geht auch während der Lohnfortzahlung, man muss nicht im Krankengeld Bezug sein. Hatte ich gerade Anfang August. Lohn vom Arbeitgeber, AU-Meldung mit Wiedereingliederungsplan von allen zugestimmt (Arbeitgeber, Arzt, Krankenkasse). Habe ich abgebrochen noch während der Lohnfortzahlung und bin jetzt weiter au und das Krankengeld beginnt in ein paar Tagen. Reha hatte ich auch noch nicht. Wiedereingliederung geht also auch so, müssen nur alle damit einverstanden sein. Da ich seit 15 Monaten ständig zwischen Arbeit und langer AU hin und her gewechselt habe, hatte niemand was gegen den Versuch einzuwenden.

@mike 

Du schreibst nichts zu deinen Beschwerden und deinem Verlauf. Vielleicht magst du dazu noch was ergänzen?

Schwierig für uns alle immer richtig zu entscheiden. Aber aus Sicht eines Amtes/Behörde klappt es doch gut bei dir. Keine AU, keine medizinischen Unterlagen. Es zählt nur was dokumentiert ist und was du nachweisen kannst. Du hast gearbeitet, daraus resultiert, du warst arbeitsfähig. Wie es dir wirklich ging und geht damit, kannst du keinem nachweisen. Wir hier glauben das, aber du musst evtl. andere überzeugen. Themen wie Wiedereingliederung, GdB, Impfschaden, Rechtsanwalt, Krankengeld, evtl. Erwerbsminderungsrente beschäftigen viele von uns.. 

Du musst für dich entscheiden, ob du so weiter machst, zu Lasten deiner Gesundheit und deines Privatlebens oder ob du dich öfters an deinen Arzt klemmst und wenn es nicht geht, dich krank schreiben lässt. Mit allen Folgen einer längeren AU.

Ich wünsche dir alles Gute, triff für dich die richtigen Entscheidungen....

Veröffentlicht von: @aste

Du musst für dich entscheiden, ob du so weiter machst, zu Lasten deiner Gesundheit und deines Privatlebens oder ob du dich öfters an deinen Arzt klemmst und wenn es nicht geht, dich krank schreiben lässt. Mit allen Folgen einer längeren AU.

Das ist so beschissen (nichts gegen euch beide). Die Crashs kommen ja öfters mal zeitversetzt, man merkt oft erst hinterher, dass es zu viel war. Ob der Arzt das dann auch korrekt einordnen kann, ist wegen des Informationsembargos fraglich.

Pacing ist traurigerweise das Beste, was einem zur Verfügung steht, um mit dieser Krankheit umzugehen. Pacing ist aber absolut inkompatibel mit diesem krankhaften, kapitalistischen Leistungsgedanken. Wenn man Hauptversorger in der Familie ist, muss man sich Pacing erstmal leisten können, und solange die Erkrankung nicht anerkannt wird, hat man rechtlich ggnüber dem Arbeitgeber nichts in der Hand. 

@cogitoergodumm genau das ist meine Angst, wenn ich mit der Wiedereingliederung anfange. Das geht ne Zeitlang gut und dann bumms vielleicht Mega Crash. 

Veröffentlicht von: @aste

@mike 

Du schreibst nichts zu deinen Beschwerden und deinem Verlauf. Vielleicht magst du dazu noch was ergänzen?

Schwierig für uns alle immer richtig zu entscheiden. Aber aus Sicht eines Amtes/Behörde klappt es doch gut bei dir. Keine AU, keine medizinischen Unterlagen. Es zählt nur was dokumentiert ist und was du nachweisen kannst. Du hast gearbeitet, daraus resultiert, du warst arbeitsfähig. Wie es dir wirklich ging und geht damit, kannst du keinem nachweisen. Wir hier glauben das, aber du musst evtl. andere überzeugen. Themen wie Wiedereingliederung, GdB, Impfschaden, Rechtsanwalt, Krankengeld, evtl. Erwerbsminderungsrente beschäftigen viele von uns.. 

Du musst für dich entscheiden, ob du so weiter machst, zu Lasten deiner Gesundheit und deines Privatlebens oder ob du dich öfters an deinen Arzt klemmst und wenn es nicht geht, dich krank schreiben lässt. Mit allen Folgen einer längeren AU.

Ich wünsche dir alles Gute, triff für dich die richtigen Entscheidungen....

Hallo aste, ich hab hier in so vielen anderen threads schon zu meinem Krankheitsverlauf geschrieben da dachte ich mir ich laß das hier mal weg. Ist halt ähnlich wie bei allen hier im Forum und ich erspar euch meinen Leidensweg hier einfach mal.

Fakt ist, ich kann nicht einfach aufhören zu arbeiten, das geht weder finanziell (Haus ist noch nicht abbezahlt) noch emotional (dann sitze ich zu Hause und denke ich ja nur noch an die Krankheit). Mit dem mir zustehenden Krankentagegeld würde ich nie und nimmer über die Runden kommen. Arbeitszeit reduzieren als Geschäftsführer im Vertrieb? Mein Job ist definitiv keine Teilzeit-Stelle, die Arbeit bleibt dann einfach liegen - bringt auch keine Entlastung sondern verschiebt die Belastung nur zeitlich.

Mein Arbeitgeber hat gesetzlich Anspruch auf meine volle Arbeitskraft. Ich kann - auch gesund - nicht jeden Morgen verkatert oder müde zur Arbeit erscheinen und am Schreibtisch vor mich hindösen. So weit so gut, aber wie stark muss ich Einschränkungen in meiner freien Zeit denn hinnehmen um eben diese volle Arbeitskraft zu erzielen? 

Oder anders gefragt:

Wenn ich meiner Tätigkeit zu 100% nachkommen kann wenn ich auf jegliche Freizeitaktivität verzichte, bin ich dann krank oder gesund?

Bleibt spannend ...

Mike

@mike 

Ich stand Anfang des Jahres vor einer ähnlichen Entscheidung. Habe nach der Arbeit nur noch auf dem Sofa gelegen und war eher im Bett als meine Kinder. Mein Körper hat den Job dann für mich übernommen und ich hatte einen starken Crash, von dem ich mehr als zwei Monate brauchte,um mich zu erholen. 

Wenn ich jetzt arbeiten gehen würde, wäre es das gleiche - nach der Arbeit wieder nur ausruhen. Ich habe mich für den Moment für meine Familie und meine Gesundheit entschieden: ich kann nachmittags wieder mit meinen Kindern spielen, sogar kochen oder ein kleiner Ausflug ist wieder drin. Da wir beide gutbezahlte Jobs haben, geht das zum Glück mit Krankengeld. Ich bin nicht gesund,wenn ich nach der Arbeit auf dem Sofa zusammenklappe.

Ich wünsche dir viel Mut zur richtigen Entscheidung!

Ich hatte letztes Jahr auch eine Phase, in der ich noch probiert habe, vor Ort zu arbeiten. Nach sämtlichen heftigen Crashs (ich wusste damals noch nicht, was das ist, und da mir sowieso niemand geglaubt hat, habe es auch von medizinischer Seite keinerlei Info) war ich erstmal 6 Wochen und dann immer wieder wochenweise krankgeschrieben und den Rest im Homeoffice. Erst durch diese Art des Pacings ging es mir überhaupt minimal etwas besser. Auch heute kann ich nicht vor Ort arbeiten, Freizeit nichtexistent.

Wie geht es dir denn nach dem Sport? Wenn dich die Arbeit schon so erschöpft, würde ich insgesamt alles was nur geht runterfahren (solltest du CFS-ähnliche Symptome haben, vor allem Sport), und irgendwie eine Lösung bei der Arbeit finden. Kannst du dort Aufgaben priorisieren, Wege verkürzen, Stress abbauen, um nicht permanent an deine Grenzen zu kommen? Auch kognitive Anstrengung allein kann zu Crashs führen.

Dass die Erkrankung und deren fehlende Anerkennung für viele von uns, genauso wie für LC-Erkrankte, das Risiko eines finanziellen Ruins darstellt, wird in den Medien langsam auch endlich thematisiert.

Was genau möchtest du mit dem Antrag beim Versorgungsamt erreichen? Solange du arbeitsfähig bist (und das ist eigentlich das einzige, was zB Versicherungen interessiert, daher zielen auch Rehas primär auf eine "Aktivierung" ab), wird es insgesamt eher schwierig, zumindest nach meiner Einschätzung.

@mike

Ich habe ähnliche Erfahrungen wie adajo gemacht. Ich bin trotz starker Fatigue und anderer Symptome zur Arbeit gegangen. Von Monat zu Monat ging es mir jedoch immer schlechter. Nach der Arbeit musste ich mich erst mal hinlegen und häufig sind vor lauter Erschöpfung nur noch die Tränen geflossen, wobei ich vor dieser Krisenzeit nicht so nah am Wasser gebaut war. Wirklich Freizeit hatte ich nicht mehr. Mein Leben bestand hauptsächlich nur aus schlafen und arbeiten. Ich hatte Angst, dass mir sprichwörtlich die Decke auf den Kopf fällt und auch vor weiteren Konsequenzen, die sich ergeben, wenn ich mich krankschreiben lasse, weshalb ich mir nicht einstehen konnte, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Aber nach 9 Monaten Nebenwirkungen hat dann mein Körper komplett gestreikt und ich hatte einen ziemlich heftigen Crash. Danach war ich erst mal für 4 Wochen krankgeschrieben und bin anschließend wieder zur Arbeit gegangen, wobei es mir von Tag zu Tag wieder schlechter ging. Nun bin ich seit einigen Wochen wieder krankgeschrieben und mache nun Pacing. Das ist auch das einzige, was mir hilft. Mittlerweile merke ich sogar, dass sich einige Symptome ein wenig verbessern.

Ich hoffe, dass du niemals durch einen solchen Crash, wie ich ihn erlebt habe, aus dem Berufsleben herausgerissen wirst, aber ich befürchte, dass du zwangsläufig im Job kürzer treten musst, damit sich deine Symptome bessern.

Ich wünsche dir und allen anderen weiterhin viel Kraft und gute Besserung!

Liebe Grüße 

Hallo @nessa

Ich würd nicht eher mit der Eingliederung anfangen wie ich es mit meiner Gesundheit vereinbaren kann es nützt ja keinem nach 6 oder 12 Wochen wieder auszufallen ich hab Gott sei Dank mein Mann  der gut verdient und wir haben auch  einige Rücklagen sonst könnte ich auch so manche NEMs usw. nicht bezahlen, wir haben nur eine Gesundheit und die sollte man nicht aufs Spiel schließlich wollten wir durch die Impfung Gesundheit bleiben und nicht Krank werden allen weiterhin Gute Besserung Lieben Gruß 🙂