Umgang mit Aussenstehenden

Hallo Marvin, da gibst bereits einen Thread: Umgang mit Vorwürfen und mangelnder Empathie ( inhaltlich viele hilfreiche Antworten auf deine Frage ) 

Veröffentlicht von: @marvin

Hallo@all,

ich komme relativ oft in die Situation das ich mich erklären muss/möchte(wenn eine Erklärung notwendig ist) das ich am Long-Covid-Syndrom leide.

Ich habe einfach keine Lust und es fehlt mir die Kraft, mich auf Diskussionen zu diesem Thema einzulassen, wie ist euer Umgang damit?

Grüße und allseits gute Besserung

Marvin

...Ja ist DAS BESTE,so zu argumentieren. Nur die die eventuell eine C-Erkrankung mit Fatigue hinter sich gebracht haben, können es nachvollziehen wie es uns geht.  Es klingt zynisch...aber ich war dann froh,  als 3 Kollegen mir von ihrer Erschöpfung berichteten und mir dann meine erklärten Symptome  geglaubt haben....meine Ärztin sprach ja nach 8 Monaten auch endlich von einer Ähnlichkeit zum Post Covid und endlich vom Impfschaden....

Besser ist es,  wenn wir ruhig und gelassen sind,  auch mal die Reaktion von Anderen einfach ohne Kommentar im Raum stehen lassen...sparen wir uns unsere noch gebliebene Kraft für gute Dinge und unsere Genesung auf  💚

Nach meiner Erfahrung darf man sich nicht so viele Gedanken machen was die anderen denken, ob sie einem glauben usw. Ich lass mich da kaum noch auf Diskussionen ein. Aber ich sag es so wie es ist weil ich immer denke wenn jeder der nach Imfung mit den Symtomen kämpft nur sagt naja ich hab Long Covid dann machen wir ja auch das was wir zur Zeit der Gesellschaft vorwerfen: Wir tun so als gäb es das nach der Impfung nicht. Ich sag es wie es ist. Die meisten glauben mir das. Manche nerv ich damit. Andere reden mich dumm an. Ärzte denken sich ihren Teil...damit muss ich leben aber ich sag denen allen die Wahrheit, ich steh dazu und zu mir. Schließlich kann ich gar nichts dafür ich hab gemacht was von uns allen verlangt wurde und wovon ich damals noch dachte das schützt mich und andere.

@knulli 

Was die anderen Denken ist mir auch nicht unbedingt wichtig, es gibt aber Situationen da muss ich halt sagen das ich bei einigen Sachen nicht mitmachen oder dabei sein kann. Besonders gehen mir dann Impfgegner auf den Zünder, die dann auch schon mal Schadenfreude zeigen. Im Normalfall bin ich Taff genug um mit solchen und ähnlichen Situationen angemessen umzugehen, leider bin ich von "normal" gerade weit entfernt 😉 

Also ich werfe der Gesellschaft nichts vor, wenn überhaupt dann der politischen Ebene.

Weite Teile der Gesellschaft hat gerdade andere Sorgen und Nöte, ich habe dafür Verständnis.

Hallo Marvin,

mach ich genauso. Ich sag, dass ich Long Covid oder "sowas wie Long Covid" hab. 

Was mir manchmal schwerfällt ist, quasi auf dem Ausmaß meiner Einschränkungen zu "beharren" oder das Ausmaß meiner Einschränkungen zu erklären (wenn dann jmd meint, na die Hinfahrt plus 2h Termin wären ja eh kein Problem, es wäre für mich extra gekürzt worden) 
Und ich denke nur: NEIN, das pack ich nicht. Ich schaffe die Fahrt ODER die Besprechung. 
(Oder meine Mutter nach dem Familienfest mit 45 Personen ganz erstaunt fragt, was mich denn da jetzt bitte so angestrengt hat, das könne sie überhaupt gar nicht verstehen, was wäre denn bitte anstrengend daran, sich zu unterhalten?).

Liebe Grüße,

Blu. 

@marvin

ich kenne da sehr gut.  Die einen sagen „ selbst schuld“, die anderen beschimpfen Dich als Impfgegner.  Alles schon erlebt.  Und ja, auch mein Gefühlskarussell dreht schnell durch.  Ich bin eigentlich im Außendienst tätig und hab ein dicker Fell.  Heute sitz ich heulend vom Arzt, nur weil er in Erwägung zieht, meine Worte könnten wahr sein.  Daran sieht man doch wie die Anspannung ist.  
In der Regel sag ich schon was los ist, habe aber gelernt, manchmal auf Long Covid auszuweichen.  Es ist dann einfach besser für mich.  Und das ist schließlich das wichtigste.  

Mir sind Außenstehende komplett egal. Ich sage einfach, dass ich von der Impfung Herzprobleme habe und gut ist.

Das traurige jedoch ist, dass meine eigene Familie mir nicht glaubt und sich niemand für mich interessiert.

Meine Oma glaubt mir nicht, weil sie ja selber 3 mal geimpft ist und dann kann so ein junger Bursche (23) keine Probleme haben. Meine Mutter glaubt mir zwar, aber so schlimm kann es doch nicht sein, weil ich ab und an mal lache. ( Die Tatsache, dass die Nebenwirkungen in Wellen kommen und nicht immer gleich stark präsent sind belasten die Glaubwürdigkeit extrem. ) Meine Schwester meinte ich gehöre eben zu der kleinen Personengruppe mit seltenem Nebenwirkungen und dann war das Thema für sie auch erledigt. Mein Onkel meint nur, er hätte mich ja gewarnt... was auch teilweise stimmt, aber bringt mir jetzt trotzdem nichts mehr. Der Freund von meiner Mutter meinte nur ich brauche mir kein Mitleid erwarten. 

Ist das bei euch auch ähnlich, oder ist meine Familie Schmutz ?

@marvin @blu @heikep

Mir kommt das auch bekannt vor, dass ich nicht angemessen reagieren kann. Das ist mir vor allem anfangs passiert, als der Brainfog noch stärker war. Du willst etwas sagen, aber Dir fällt einfach nichts dazu ein, weil Du gefühlt neben Dir stehst.

Dass es Long Covid gibt, wissen viele mittlerweile. Nur wie es sich anfühlt, das können leider nur die wenigen nachvollziehen, die diese Erfahrung machen müssen. Warum Dich der Familienbesuch oder der geschäftliche Termin an den Rand der Verzweiflung bringt, weil Du viel zu erschöpft dazu bist. Das begreifen nur die wenigsten Außenstehenden.

Manchmal ist es einfach auch zu nervig, sich auf die Diskussionen einzulassen. Und dünnhäutig sind wir alle durch unsere Situation….

@domi99 

Das tut mir echt leid für Dich, dass Deine Familie so reagiert. 
Lachen und Nebenwirkungen haben ja nichts miteinander zu tun - ich lache auch oft und viel (und bin eigentlich, seit ich "das Schlimmste" überstanden hab und akzeptiert hab, dass das halt jetzt so ist, den Großteil der Zeit recht gut drauf. Fröhlich, aber totmüde. Schlecht geht es mir nur, wenn ich mich überfordere oder mich Außentermine "zwingen". 

Hast du jemand, der dich unterstützt?

@domi99 Das tut mir sehr leid für Dich, dass Dir Deine Familie keine Hilfe ist. Vielleicht können wir Dich dabei unterstützen, gesund zu werden.

Bei mir hat mein Vater (mit 4mal geimpft und null Impfreaktionen) kein Verständnis, wenn ich Ihn wegen schlechter Tagesform nicht besuchen kann. 

@blu 

Nein bin komplett alleine, aber weil es mir zum Glück besser geht ist alles ganz gut auszuhalten. Die letzten 30 Tage hatte ich kaum Herzrasen und das baut mich extrem auf, dass das ganze doch irgendwann langsam zu Ende geht. Anfang Juni sind es dann bei mir 9 Monate. 

@pommesgabel 

Ich habe es mittlerweile akzeptiert wie es ist. Das Leben ist einfach brutal. Von einem Tag auf den anderen kann alles ganz anders sein.

Aber ich bleibe positiv und kämpfe weiter, was sonst sollten wir tun. Ganz ehrlich ich hoffe dein Dad gibt sich nicht mehr einen fünten Stich, weil jede Spike exposition das Potential hat Long Covid auszulösen. Gibt viele die erst nach der dritten oder vierten Impfung Probleme bekommen habe... und ich wünsche es keinem. auch diejenigen nicht die uns nicht glauben und hängen lassen. Sie wissen es einfach nicht besser und ich denke ich würde mir auch schwer tun das alles zu glauben hätte ich diese Probleme nicht. 

cooler Name übrigens 😀

@domi99 Freut mich, dass Du weiter kämpfen willst 😊🍀👍 Wir müssen da durch und ja wir wünschen wirklich niemandem die gleichen Erfahrungen. 

Meinen Namen hab ich übrigens wegen meiner Lieblingsmusik gewählt. Sieht ganz so aus, dass Dir das bekannt vorkommt.

😊🎸🤟

@domi99 Das ist gut 🙂

Das stell ich mir ganz, ganz schwer vor, ganz allein und so jung. (Ist nicht diskriminierend gemeint, aber mir fällt es heute (Ende 40) doch deutlich leichter bei Ärzten auf den Tisch zu hauen und Ärzte sind auch besorgter, als mit Anfang 20). 

Warst Du beim Arzt und hast Dein Herz durchuntersuchen lassen?

Freut mich sehr, dass es Dir besser geht 🙂 - Hör gut auf Dich, was immer Du fühlst ist richtig und wahr. 

Liebe Grüße,
Blu.