Umfrage zu Pacing: Anwendung und Wirksamkeit der Methode

Hallo,

die Umfage ist leider etwas schief. Pacing ist nicht Verbesserung-erreichen sondern Verschlechterung-aufhalten.

Hallo@peter-schmidt, 

CFS ist das chronische Fatigue-Syndrom was mit Pacing ( also Pausen machen) nicht noch mehr verschlimmert wird. 

Mit Pacing können wir unsere noch verbliebenen Kräfte haushalten und die Symptome nicht noch verschlechtern.

Mir tut Pacing seit mehr als 1 Jahr sehr gut und es braucht Zeit um damit klar zu kommen. Ein Tagebuch führen und immer wieder auf seinen Körper hören wenn die ersten Warnzeichen kommen ist bei Pacing ganz wichtig. Niemals über deine Grenzen hinaus,  immer vorher Pausieren....

Viel Glück und gute Besserung 

Veröffentlicht von: @peter-schmidt

Hallo,

die Umfage ist leider etwas schief. Pacing ist nicht Verbesserung-erreichen sondern Verschlechterung-aufhalten.

ohne selbst von Belastungsintoleranz betroffen zu sein: ich glaube, beides stimmt 😉 Meines Erachtens ist Pacing sowohl Verschlechterung aufhalten als auch Verbesserung erreichen.

Ein Merkmal vom chronischen Fatigue Syndrom ist es ja verkürzt gesagt, dass man nach Überbelastung im Crash landet und diese Überlastungsschwelle zu allem Überfluss abartig gering ist.

Mit Pacing kann man das verhindern, also die Verschlechterung in einen Crash hinein aufhalten. Gleichzeitig bedeutet aber jeder Crash weniger mehr Erholung für den Körper und eine erleichterte Regeneration.

In den Videos von Prof. Simon ist das toll erläutert (da gibt es schon viele begeisterte posts zu dem Thema). Das (richtige) Pacing verhindert die Überbelastung. Gleichzeitig wird der Körper durch das Pacing trainiert und aufgebaut. Die meisten hier im Forum, die Pacing angewendet haben, berichten langfristig von einer nachhaltigen Symptom-Verbesserung und von der Möglichkeit die Leistungsfähigkeit dadurch zu steigern.

Insofern geht es glaube ich kurzfristig um das Aufhalten der Verschlechterung, um langfristig Heilung und Verbesserung zu ermöglichen.

Aber schau Dir die Methode von Prof. Simon mal an. Er erklärt, dass es beim "richtigen" Pacing schon zu spät ist, wenn man anfängt, Anstrengung zu spüren. Das ist vergleichbar mit einem Übertraining, man trainiert sich die Leistungsfähigkeit weg. Beim Pacing nach prof. Simon gestaltet man den Alltag so, dass man anstrengende Tätigkeiten maximal 30 sec durchführt und dann eine lohnende Pause von einer Minute einlegt, bevor man wieder für 30 sec weitermacht.

GLG

Pacing ist nicht Verbesserung-erreichen sondern Verschlechterung-aufhalten.

Hallo Peter,

Ich verstehe, was Du meinst. Ich bin seit 2017 von ME/CFS betroffen und wusste auch nicht so wirklich, was ich von Pacing halten soll.
Einerseits: Ging ich über meine Grenzen, dann bekam ich am Folgetag einen Crash, der mich für mehrere Wochen gänzlich ans Bett fesselt uns jegliche Selbstversorgung und weitere Aktivität unmöglich machte.
Anderseits: Ich stellte fest, dass ein Leben innerhalb meiner Grenzen zu einem fortschreitendem körperlichen Abbau führte.
Wenn z.B. meine Grenzen darin besteht, die Beine und Arme nicht heben zu dürfen, da mich solche Hebeaktivitäten nach bereits zwei Sekunden schwer crashen, dann verhindere ich zwar durch "Leben innerhalb meiner Grenzen", durch Unterlassung solcher Aktivitäten, einen Crash. Die Konsequenz dieser mangelnden körperlichen Aktivität bedeutet jedoch einen fortschreitenden Muskelabbau in Armen und Beinen. Hinzu kommen Verspannungen in den Muskelgruppen aufgrund der Passivität, Schwindel, weil der Körper verlernt auf einem Bein zu stehen u.v.m.
Je weniger Muskelkraft ich in Armen und Beinen habe, desto anstrengender wird jede Bewegung, jeder Schritt, ...
Ich bin so in einen Teufelskreislauf reingeraten, in dem ich letztendlich nicht mehr sagen konnte, ob ich wegen ME/CFS erschöpft bin oder aufgrund meiner geschwächten Muskulatur.
Ich wusste nicht, was ich tun soll: Bewege ich mich, dann lande ich mit einem Crash für Wochen im Bett. Bewege ich mich nicht, dann bekomme ich zwar keinen Crash, aber dafür baut meine Muskulatur immer weiter ab.

Die Methode von Dr. Simon lieferte mir die Antwort.
Bevor ich mit dieser Methode begann, war ich seit 2017 nicht mehr in der Lage meinen Körper einzucremen. Die Beine und Arme zu heben waren ein absolutes Nogo. Inzwischen schaffe ich es mich ganze vier Minuten ohne Pause einzucremen.
Dasselbe mit Treppenlaufen. Zu Beginn lag ich bei ein bis zwei Stufen. Inzwischen schaffe ich ganze drei Etagen.

Meine Erfahrung mit der Methode von Dr. Simon ist: Ich knalle nicht mehr von einem Extrem ins andere, von Überlastung nach bereits wenigen Sekunden Aktivität in einen Crash (Unterlastung).
Mein Körper lernt durch dieses Wechselspiel aus Aktivität - Pause - Aktivität - Pause, ... die Balance zu finden. Er lernt hochfahren und wieder runterfahren; Aktivität und Pause, Anstrengung und Ruhe, ...

Fazit für mich auf Basis meiner Erfahrungen: Pacing ist gut, wichtig und nötig, damit es nicht zu diesen schweren Crashs kommt. Pacing ist aber nur dann hilfreich, wenn man nicht nur in seinen unterschwelligen Grenzen verweilt, sondern zugleich auch aktiv wird und damit beginnt, seine Leistung langsam zu steigern.

Sprich: Von zwei Sekunden Eincremen auf vier Sekunden steigern, ..., bis man schließlich ganze vier Minuten ohne Pause und ohne Crash schafft.
Mit einer Treppenstufe beginnen, ... bis man ganze drei Etagen ohne Pause und ohne Crash schafft.

@silencium 

Danke für's Teilen.

Klasse, dass es tatsächlich (langsam langsam) funktioniert.

So wie Du es beschreibst wurde es von Prof. Simon auch beschrieben. Das Pacing soll das Training sein.

Ich halte Dir beide Daumen, dass es weiter bergauf geht!

GLG