Ein verlorenes Jahr

Bevor im Jänner 2021 mein Körper komplett „entgleiste“ war ich ein sehr agiler Mensch, voll berufstätig mit Haushalt und Garten mehr als ausgelastet. Ich erhielt im 12/21 die dritte COVID Impfung von Pfizer, 14 Tage später eine Influenza-Impfung.
Ca 1 Woche nach dieser Impfung erwachte ich mit einem heftigen Brech-Durchfall und die Temperatur stieg auf fast 39 Grad an. Ich konnte weder essen noch trinken, selbst Kamillentee habe ich sofort erbrochen. In den Wochen darauf stellten sich folgende Symptome ein: Magenschleimhautentzündung, Entzündungen im Rachen, der Mundschleimhaut, Zungenbrennen, Berührungsschmerzen an der Haut am ganzen Körper, Lichtempfindlichkeit, tränende Augen, Schlaflosigkeit, Schweißausbrüche in der Nacht, Appetitlosigkeit, 10 kg Gewichtsverlust; Seitenstechen, Blähungen, Reizdarm; Ich konsultierte viele erfahrene Ärzte (Internisten, Infektiologen, Radiologen, Neurologen, Schmerzspezialisten, Psychologen). Einziges Ergebnis: Antikörper gegen Borrelien und Eppstein Bar-Virus (aber nicht aktiv) im Blut, und Entfernung eines (gutartigen) Polypen im Darm; sonst alles o.B.; weiters wurde erhoben, dass ich noch KEINE Covid-Infektion durchgemacht hatte. Ich war fünf Monate im Dauerkrankenstand, konnte den Haushalt nicht mehr führen; mein Mann war zwei Monate im Dauer-Home-office um mich zu unterstützen. Nach der letzten Diagnose: “Ich schätze Ihre Beschwerden als Symptome einer Verarbeitungsstörung ein und empfehle Ihnen eine Klärung der Diagnose mit einer Psychotherapeutin oder einem Psychiater: Liegt eine somatoforme Störung vor?“ hatte ich im Oktober 2022 beschlossen, keine Ärzte mehr aufzusuchen, ich setzte sämtliche verordnete Schmerzmittel (die eh nichts geholfen hatten) ab, auch sämtliche Zusatzpräperate (Eisen, Zink, Selen, Vitamine, Algen, etc. etc.) Für 14 Tage habe ich nur je ¼ Tablette Xanor (0,5 mg) abends genommen; einfach nur damit der Körper wieder lernte, in den Schlaf zu finden. Nach zwei Wochen habe ich das ausschleifen lassen, weil eine hohe Gefahr besteht, davon abhängig zu werden; zeitgleich suchte ich eine Bowen-Therapeutin auf, die ich wöchentlich besuchte; es ging dann ab November sehr zaghaft aufwärts; ich suchte noch eine Bioresonanz-Therapeutin auf (anfangs alle drei Wochen); in meine Ernährung habe ich viele Maroni eingebaut (lt. Hildegard von Bingen ein sehr wichtiges Nahrungsmittel). Die Bowen-Therapie habe ich nach ca. drei Monaten beendet, ziemlich zeitgleich habe ich eine wunderbare Shiatsu-Therapeutin in der Nähe gefunden, die ich immer noch regelmäßig aufsuche. Ich habe wieder Vertrauen in meinen Körper entwickelt und die dunkelste Zeit ist mittlerweile vorbei. Mit der Zeit haben die Schweiß-Attacken in der Nacht nachgelassen, ich habe auch wieder an Gewicht zugenommen, die Schmerzen am Körper haben nachgelassen, das Seitenstechen hat aufgehört. Ab und zu spüre ich noch kleine Bläschen in der Mundschleimhaut, die aber wieder vergehen. Auch meine Leistungsfähigkeit ist nach und nach größer geworden. Mittlerweile bin ich aber im Ruhestand, weil ich mein Pensionsalter erreicht habe. Ich werde mich nicht mehr gegen Corona impfen lassen. Erst durch dieses Forum wurde ich darauf aufmerksam, dass ich kein „Einzelfall“ gewesen bin. Vielleicht kann meine Geschichte auch anderen Mut machen. Ich wünsche allen Betroffenen, von ganzem Herzen dass sie ihren Weg da hinaus wieder finden und nicht aufgeben, ihrem Körper zu vertrauen und auch die Hilfe finden, die die richtige für sie ist!