Hallo liebe Leserinnen und Leser,
nach über einem halben Jahr mit Symptomen und nach über drei Monaten als Mitglied des Forums möchte ich gerne meine Geschichte erzählen und mich gleichzeitig aus dem Forum zurückziehen.
Begonnen hat es damit, dass meine Partnerin, meine Familie und ich uns auf die Impfung (und ein “normales” Leben) gefreut haben. Im Frühjahr 2021 stand ich auf Wartelisten und wir waren froh, als wir unsere Termine für die beiden Impfungen genannt bekamen. So auch beim Booster im Dezember 2021: “Late-Night-Impfen” ohne Termin kurz vor Weihnachten. An diesem Abend erhielt ich dann die Impfung des dritten Herstellers (A-B-M). Zwei bis drei Wochen später bemerkte ich ein Zucken in der linken Schulter. Das Zucken breitete sich wechseln auf mehrere Stellen aus. Hinzu kamen schnell einschlafende Gliedmaßen, kalte und leicht kribbelnde Hände sowie kleine Stiche in den Oberarmen. Vereinzelt gesellten sich Nachtschweiß und Schwindel dazu.
Vier Neurologinnen- und ein Neurologen-Termin sowie ein HNO-Arzttermin und mehrere Hausarztbesuche später ist man sich zumindest einig, dass ein Zusammenhang mit der Impfung “möglich” sein kann. Auch seien mehrere Patienten mit ähnlichen Symptomen nach der Impfung vorstellig gewesen. Untersucht wurden: Blutbild(er) inkl. CK-Wert und Neurofilamente, Kopf-MRT, EEG, ENG, SEP der Hände und ich vermute ein MEP an den Beinen.
Fest steht ein Vitamin-D-Mangel im Frühjahr.
Die Missempfindungen (Parästhesien) sind glückerweise recht schnell verschwunden. Geblieben sind die “springenden” Muskelzuckungen, Muskel- und Gelenkschmerzen und ein gefühlter “Blumenstrauß” an Symptomen.
Es hat mir sehr gut getan, dass ich dieses Forum und die Mitglieder über einen Bericht im hessischen Rundfunk vor Ostern gefunden habe. Man ist nicht alleine und es scheint eine Ursache für die diffusen Beschwerden zu geben. Es gibt Hilfestellungen und seriöse Artikel über Post-Vac. Im Februar und im März hatte ich noch nichts zu “Zuckungen nach Impfung” im Netz gefunden. Also: Vielen, vielen Dank!
Gerade zu Beginn konnte ich mich gut im Forum einbringen und habe viel Hilfsbereitschaft erlebt. Vermutlich ist es ganz normal, dass sich im Laufe der Zeit dann wieder neue Gesprächsrunden und neue Betroffene finden. Das ist auch gut so. Gleichzeitig merke ich, dass “meine” Gesprächspartner seltener online sind. Auch das hat bestimmt einen guten Grund. So möchte auch ich seltener hier online sein, auch wenn mein Zustand noch nicht so ist wie vorher. “Abschalten”, Kopf so gut es geht freibekommen und versuchen im real life wieder aktiver zu werden, soll ja bekanntlich sehr gut tun.
Persönliche Nachrichten werde ich weiterhin mit Freude beantworten und sicherlich auch den ein oder anderen Post verfassen.
Dankeschön! Gute Besserung! Möge sich bis zum nächsten Jahr die Behandlung verbessert haben!
Viele Grüße
Stifflers Mum
PS: Auf dem Foto ist der “Schattenpilger” an der Kathedrale von Santiago de Compostela zu sehen. Vor einigen Jahren bin ich den Jakobsweg von Porto aus gelaufen. Ob ich mir das heute nochmal zutraue, kann ich leider nicht genau sagen.