Nach der Freude über die Impfung kam ein anderes Leben

Am 26.04.2021 habe ich mit viel Zuversicht die Impfung gegen Covid 19 mit dem Impfstoff AstraZeneca erhalten. In der Nacht hatte ich Fieber und Schüttelfrost und war dann den nächsten Tag erledigt. Das habe ich als normale Impfreaktion gewertet und es ist mir dann auch wieder gut gegangen.

Nach 3 Wochen kam ich Sonntags vom Laufen zurück und habe festgestellt, dass meine Beine schwer wurden, als wären die Schuhe mit Bleiplatten versehen worden. Am Sonntag darauf kam zu den schweren Beinen rechts eine Gesichtslähmung und ich habe mich ins Krankenhaus begeben. Trotz einer 5tägigen Cortisonbehandlung bekam ich noch am Entlassungstag erhebliche Schmerzen und am nächsten Tag eine Gesichtslähmung auf der linken Seite. Es erfolgte nach weiteren Untersuchungen, dann die Diagnose Miller-Fisher-Syndrom mit einer neuen Behandlung. Eine Meldung als evtl. Impfschaden beim Paul-Ehrlich-Institut erfolgte nur auf Druck meinerseits, da dies von der Ärztin so nicht gesehen wurde. Wie ich erst später gesehen habe, wurde die Meldung zwar abgegeben, aber bei der Frage nach einem Impfschaden verneint.

Die Gesichtslähmungen haben sich mit der Zeit großteils zurückgebildet und ich war guter Hoffnung wieder gesund zu werden. Nur eine Besserung der Beine ist nicht erfolgt. Trotzdem habe ich mich nach Rücksprache den Ärzten im Juli und Dezember wieder gegen Covid, aber nun mit dem Impfstoff von Biontec, impfen lassen. Im Verlaufe der Zeit hat sich die Kraft in den Beinen trotz einer Reha von 7 Wochen kontinuierlich weiter verschlechtert.

In der Neurologischen Tagesklinik im April 2022 wurde dann wieder ein EMG durchgeführt und der behandelnde Arzt hat den Verdacht auf eine CIDP geäußert. Bevor ich mich ins Krankenhaus begeben konnte, bin ich im Mai 2022 selbst an Covid 19 erkrankt. Leider hat die Erkrankung meinem angeschlagenen Nervensystem nicht gut getan. Ich bin mit Myklonien (Aussehen wie ein Epileptischer Anfall nur bei Bewusstsein) zusammengebrochen. Daraufhin bin ich wieder ins Krankenhaus gekommen.

Und dann gingen die Behandlungen im Krankenhaus sowie einer speziellen Klinik für CIDP erst richtig los. Ich befand mich zwischen drei Tagen bis vier Wochen, in Abständen von zwei bis drei Wochen bis April 2023 in den Krankenhäusern. Die Behandlungen der CIDP wurde nach ständigen Misserfolgen immer weiter eskaliert. Auf der Suche nach der Ursache wurde ich ohne Erfolg komplett auf den Kopf gestellt. Es wurden im März 2023 nun auch Entzündungen im Rückenmark gefunden und bei einer Blutuntersuchung ein unbekannter Antikörper entdeckt .Dieser ist wohl die Ursache für die Entzündungen des Nervensystems. Deshalb wurde ich dann an die Neuroimmunologische Ambulanz des Klinikums Großhadern verwiesen. Mein körperlicher Zustand hat sich in dieser Zeit immer mehr verschlechtert. Die muskulären Schwächen und Lähmungen haben also zugenommen und es zieht sich bereits bis in den Rücken. Seit Juli 2022 bin ich auf Rollator im Haus und auf den Rollstuhl im Außenbereich angewiesen.

Seit dem werde ich dort gut untersucht und behandelt. Es gäbe noch viele Möglichkeiten, mich wieder zum gehen zu bringen. Eine erste Therapie war leider erfolglos. Nun machen wir weiter.

An dieser Stelle einen herzlichen Dank an meine Ehefrau, ohne deren Unterstützung dieser Weg gar nicht möglich gewesen wäre. Sie übernimmt nun meine Aufgaben im Haus und Garten und gibt mir immer wieder Mut, weiter zu machen. Ohne Sie wäre mein Leben nicht mehr lebenswert. Vielen Dank!
VG Konrad (59)