…plötzlich PostCovid – davor sollte die Impfung doch eigentlich schützen…

Ich erhielt meine Moderna-Boosterimpfung am 9. Dezember 2021. Bis dahin war ich regelmäßig klettern (Kletterbetreuerin beim Deutschen Alpenverein) und Bergwandern, trainierte auf dem CrossTrainer und ging schwimmen.

Seit dem 11. Dezember 2021 bin ich krank mit Belastungs-Dyspnoe bei kleinster Belastung, Schwindel, Palpitationen, thorakalen Schmerzen, Blutdruckstörungen, tauben Zehen und Fingern, ausgiebiger Müdigkeit sowie Infektanfälligkeit, Nachtschweiß und erhöhter Temperatur nach Belastung. Zwei Mal wurde ich aufgrund meiner Beschwerden in ein Krankenhaus eingewiesen (Dezember 2021 und Januar 2022). Ich kann derzeit etwa 400 m am Stück gehen und benötige selbst dabei eine Pause auf dem halben Weg. Tragen kann ich nichts. Mehr als ein Stockwerk Treppenlaufen ist fast unmöglich. Der Pneumologe diagnostizierte Dyspnoe und einen Post-COVID-19-Zustand nach Corona Booster Impfung. Ich war bis Stand 16. Februar 2022 nicht an Covid erkrankt (laut Bluttest), einen positiven Schnelltest hatte ich auch nicht obwohl ich mich 2021 regelmäßig testete. Die Neurologin diagnostizierte ein Fatique-Syndrom. Gemäß dem Kardiologen hatte ich keine Lungenembolie und das Herz ist i.O., aber, “die max. Sauerstoffaufnahme [ist] mit 21 ml/min./kg ausgehend von einer Klassifizierung als AH als schlecht einzustufen” und mein derzeitiger körperlicher Zustand entspricht “NYHA II-III”. Ein kürzlich durchgeführtes MRT meines Kopfes war unauffällig.

Ich wurde seither von Arzt zu Arzt überwiesen. Da die gängigen Werte (z.B. großes Blutbild) sowie das Herz und die Lunge augenscheinlich ok sind (s.o.), wird mir z.T. signalisiert, dass dann ja alles in Ordnung sei und man nichts für mich tun könne. Ein Behandlungsansatz für meine Beschwerden wurde mir bislang nicht vorgeschlagen (außer dem Tipp des Pneumologen, dass ich mich von Tag zu Tag ein bisschen mehr bewegen solle – was ich seit Wochen ohne großen Erfolg versuche). Mein Hausarzt, der mich drei Mal impfte, ist bzgl. der Diagnosen der Fachärzte sehr skeptisch und möchte mich zum Psychiater schicken, obwohl ich mir sicher bin, dass dies eher ein neurologisches und kein psychologisches Problem ist. Als ich einen Besuch beim Psychiater ablehnte, teilte er mir telefonisch mit, dass er der Krankenkasse die Info zukommen lasse, dass “die Patientin die Therapie verweigert”. Einen Hausarztwechsel habe ich nun drei Mal erfolglos versucht (“Sie haben PostCovid nach der Impfung? Das ist eine Fehldiagnose. Es gibt nichts, was ich für Sie tun kann”) und ich habe keine Energie mehr dafür.

Zum Hausarzt gehe ich nur noch, um mich krank schreiben zu lassen (heute sind es vier Monate, dass ich krank bin). Parallel bin ich seit Ende Januar bei einer Heilpraktikerin in Behandlung. Seit etwa einer Woche sind kleine Verbesserungen meines Zustands festzustellen. Ich hoffe, der Trend hält an.

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