Seit Einnahme von Antidepressiva keine bzw keine starken Rückfälle mehr?

@cogitoergodumm 

Ich hatte gehofft das die Kritik vielleicht ausführlicher beschrieben werden kann, damit sich Betroffene die damit behandelt werden ein umfassendesres Bild machen können.

Ich habe Floxyfral bekommen, Wirkstoff Fluvoxamin. Ich nehme abends bisher nur 10 mh Mirtazapin ein. Ich habe auch meine Bedenken mit den Nebenwirkungen wie Appetitlosigkeit und Schlaflosigkeit. 

@marvin na dann:

AD (also der ganze synthetische Mist) haben mehr Nebenwirkungen als erwünschte Wirkungen. Die ganze Hirnchemie ist allgemein noch immer nicht gut erforscht, die Langzeitfolgen von (besonders die der neueren) AD noch weniger. Deswegen muss man manchmal ne ganze Reihe ausprobieren, bis überhaupt mal eines die gewünschte Wirkung zeigt. Dazu kommen bei vielen Suchtpotenzial, bei fast allen Absetzerscheinungen. 

@cogitoergodumm 

Danke für deine Ergänzung.

Wichtig an dieser Stelle - das spiegelt deine Einstellung zum Thema Antidepressiva ab, es ist nicht Stand der Wissenschaft. Das ist deshalb wichtig zu erwähnen, weil eine einzelne Meinung zwar wichtig ist, aber auch als eine solche zu bewerten ist. Sehr vielen Menschen mit Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen helfen diese Medikamente. Jedes Medikament hat mehr oder weniger auch Nebenwirkungen und greifen irgendwo in unserem Körper ein, dass ist auch logisch, wenn es eine Wirkung haben soll.

Ich denke wir haben das abschließend erörtert und können uns wieder dem eigentlichen Thema widmen.

Ich weiß, der Thread ist schon etwas älter...für mich daher die interessante Frage:

@kath 

Sind die positiven Wirkungen bestehen geblieben? Nimmst du Amitryptilin noch? Oder konntest du es (erfolgreich) ausschleichen? Falls letzteres ja: ging es problemlos?

@pusteblume Ich habe vor ungefähr einem Jahr Amitryptilin aufgehört zu nehmen. Ich habe eigentlich so gut wie keine Symptome mehr. Habe einen Weg für mich und meinen Körper gefunden. Ich weiß noch, dass ich an Weihnachten 23 nochmal ein Schub über 3 Wochen auftrat aber seit dem kam nichts mehr. 

Ausschleichen ging problemlos. 

Anfangs hatte ich die Symptome ja täglich, über Monate,  irgendwann wurde es immer weniger und ich konnte durch Tagebucheinträge sehen, dass die Symptome irgendwann nur noch in der zweiten Zyklushälfte auftraten. In der Zeit, kann ich auch keine histaminreichen Lebensmittel essen. Mein Dao Wert ist erniedrig. Heute achte ich auf den Zyklus, ernähre mich in den zwei Wochen anders und ich bekomme Progestrongel. Meine Hormone sind dann auch im Ungleichgewicht… Das hängt ja auch alles zusammen. Histamin/ Östrogen usw.

Habe mich nur den Umständen angepasst, Ernährung, weniger Stress und Hormontherapie. Wobei ich das Gel auch nicht mehr jeden Monat brauche. 

Ich hoffe, dass ich dir helfen konnte. Ich wünsche dir alles Gute und ganz viel Gesundheit!!! 

LG

Amitryptilin hat mir sehr mit den Kopfschmerzen und dem Kopfdruck geholfen. 

@kath 

Wow, dein positiver Beitrag freut mich total!! Ich finds super, dass es dir so gut geht und es auch geblieben ist. Vielen Dank für deine Antwort! 

Das mit dem Hormonungleichgewicht/Zyklusabhängigkeit und Histamin etc. kann ich auch nur bestätigen.

@pusteblume Hat sich denn bei dir etwas verbessert? Nimmst du Amitryptilin? 

Ich wünsche dir so sehr, dass du auch einen Weg für dich und deine Gesundheit findest!!! 

Amitryptilin hilft beim Schlaf und da wird durch unsere Schlafproblemen ohnehin an chronischer Übermüdung leiden, kann es ein guter Ansatz sein mit low dose Amytriptilin.

Davon abgesehen gibt es auch Bericht, wo der Einsatz von SSRIs deutlich bei CFS geholten hat, was vermutlich auch mit den AAK gegen Serotonin (und Ganglioside) zu tun haben könnte.

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Hier ein Fallbeispiel:

Amitriptyline (10 mg) and hochuekkito (7.5 g) were prescribed

A patient who recovered from post-COVID myalgic encephalomyelitis/chronic fatigue syndrome: a case report

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9971667/

Oh man, ich würd mich ja gerne kurzfassen, ist aber gar nicht so leicht...

Meine schweren CFS Symptome haben sich im Laufe der Zeit gebessert. Habe nur ein paar sorgfältig ausgewählte NEMs genommen.  Konnte sowieso fast nichts vertragen. Zuvor 24/7 Symptome auch ohne Belastung. Jetzt kommen sie unter Belastung physisch/psychisch/emotional wieder. Wenn ich meine Belastungsgrenze beachte geht es. Schlaf war bis vor nem 3/4 Jahr katastrophal. Ist jetzt aber relativ gut. 

Während ich 24/7 Symptome hatte habe ich mir psychisch nicht so viele Gedanken gemacht. Jetzt geht es mir zwar besser, aber wenn ich sehe auf welch niedrigem Level ich mich trotz der ganzen Verbesserungen befinde, ist es für mich gerade schwer zu fassen.

Vor 3 Wochen war ich noch vollkommen euphorisch über die ganzen Verbesserungen aktuell bin ich zu Tode betrübt. Soziale Kontakte habe ich aktuell nicht (mehr), für neue Kontakte fehlt mir (noch) die Energie.
Diese "Löcher" kenn ich aber auch schon von früheren Phasen. Es hat sich wieder viel getan in meinem Körper, da muss sich das Hormon/Neurotransmitter-Gleichgewicht wahrscheinlich erst einstellen.

Jedenfalls war ich zufälligerweise in dieser Phase beim Psychiater. Er wollte mir helfen mit Psychopharmaka. Hätte mir aber nur etwas "um alles besser auszuhalten" gegeben (Tranquilizer).

Mein Arzt hatte mir vor nem 3/4 Jahr schon Fluvoxamin verschrieben. Eben gerade auch wegen seiner entzündungshemmenden Wirkung und guter Reputation bei Long Covid. Hätte ich auch genommen, war damals aber nirgends zu kriegen. Tranquilizer kommt für mich nicht in Frage. Falls überhaupt lieber etwas mit therapeutischem Nutzen. Also Amitryptilin oder Fluvoxamin. Wobei ich noch immer sämtliche Unverträglichkeiten gegen Medikamente und auch Nahrungsmittel/Histamin etc. habe.

Vielleicht noch zum Hintergrund: habe nachgewiesenermaßen Autoimmunreaktionen und multisystemische Entzündungen, u.a. auch chronische Darmentzündung.

Und hier sind die Antidepressiva ja auch schon wieder interessant: wenn ichs richtig im Kopf hab wirken auch die SSRIs immunmodulierend, die trizyklischen sind ja auch Analgetika (schmerlindernd) und die Gruppe der Fiasma scheint entzündungshemmend zu wirken. Amitryptilin und Fluvoxamin gehören zu beiden letzteren Gruppen.

Ich werde jetzt erstmal noch etwas abwarten. Vielleicht kehrt meine Euphorie ja wieder zurück. Ansonsten werde ich ggf. auch mal ein Antidepressivum versuchen.

@pusteblume 

Kennst Du 5-HTP? Da gibt es auch einige Beiträge im Forum dazu.

Ich habe es (noch) nicht genommen, da ich derzeit erstmal mit LDN kämpfe (so fühlt es sich an). Aber 5-HTP war in der 70ern und 80ern ein zugelassenes Medikament gegen Depressionen, hat also mal den Zulassungsprozess durchlaufen.

Es ist eine Zwischenstufe beim Stoffwechsel von L-Tryptophan zu Serotonin. Es wird aber offenbar in weitaus größerem Umfang als Tryptophan zu Serotonin umgebaut (macht ja auch Sinn, weil Tryptophan in ziemlich vielen Lebensmitteln ist, wenn das alles zu Serotonin würde  wäre es ja auch nicht gut). 

In den 1980ern wurde es langsam von den Serotoninwiederaufnahmehemmern verdrängt.

1989 gab es eine Skandal bei L-Tryptophan für Schlafmittel. Ein Herstellerfehler hatte Verunreinigungen zur Folge, die EMS ausgelöst haben (enzephalitisches Myalgie Syndrom, kommt aus meiner Erinnerung, kann auch falsch sein). Bis man den Fehler entdeckt hatte, war Tryptophan selbst in Verdacht, und weil der Hersteller nicht beweisen konnte, dass 5-HTP nicht vergleichbar wirkt, hat alles die Marktzulassung verloren, Tryptophan und das Medikament 5-HTP.

Als sich alles aufgeklärt hat, waren die Serotoninwiederaufnahmehemmer offenbar schon zu erfolgreich.

Warum 5-HTP jetzt als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen ist, erschließt sich mir überhaupt nicht. Ich glaube, es gab auch Studien, die die Wirksamkeit in Frage gestellt hatten, aber reicht das für ein Downgrade von der Arznei zum Nahrungsergänzungsmittel?

5-HTP wird aus Griffonia-Samen gewonnen, die enthalten roh schon 20% davon. Es wäre halt etwas, das verfügbar ist, recht günstig, und schonmal eine Zulassungsprüfung gesehen hat.

5-HTP hat wohl kein Gewöhnungspotential im Gegensatz zu Serotoninwiederaufnahmehemmern, die zwar nicht klassisch abhängig machen, aber ausgeschlichen werden müssen und entzugartige Symptome auslösen können. Insofern war es für mich eine Recherche wert 😊

GLG

@help100 

Danke für deinen Beitrag. Ja, hab ich genommen, in der Anfangsphase und überhaupt nicht vertragen.

All meine Symptome haben sich eher verstärkt. 

CBD-Öl hatte ich auch mal genommen. Anfangs hatte es geholfen, später ins Gegenteil umgeschlagen.

Daher fand ich jetzt auch die ADs interessant, weil sie ja weit mehr tun als nur ins Neurotransmitter-System einzugreifen...

@pusteblume 

Das stimmt. Der Wirkmechanismus von Serotoninwiederaufnahmehemmern und 5-HTP ist völlig verschieden.

Wieviel CBD hast Du denn genommen? Und hast Du es länger genommen, bis Du etwas gemerkt hast?

Ich habe an manchen Tagen mal 10 mg genommen und hab gar nichts gemerkt. Müsste ich es mal eine Zeitlang täglich nehmen?

GLG

@help100 

Mit CBD kenn ich es so, dass man es länger nimmt und allmählich steigert. Da es eine relativ lange Halbwertszeit hat dauert es bis es seine volle Wirkung entfaltet. Daher sollte man auch langsam steigern, da sich die Dosen "überlappen".

Ich hab schon bei 1 Tropfen 5% was gemerkt, andere fangen mit 10% an. 

Üblich fängt man glaub ich mit je 1 Tropfen morgens/abends an und kann bis auf 4 steigern oder auf 15-20 % erhöhen. Aber eigentlich sollte man bei spätestens 3 Tropfen/2x täglich einen positiven Effekt merken. Aber das ist wirklich sehr individuell. 

Ich denke wenn man nix merkt wird es auch nicht viel nutzen.