Mein persönlicher Albtraum

Hallo,
ich bin Jo, bin männlich und 30 Jahre alt. Ungefähr zwei Wochen nach meiner Erstimpfung gegen Covid-19 (Ende Mai 2021) begannen bei mir erste Symptome, die ich nicht zuordnen konnte. Eine Woche später wurden diese deutlich stärker. Es waren in erster Linie starke brennende Nervenschmerzen in den Extremitäten und im Hinterkopf sowie ein Brennen auf Magenhöhe. Meine Nerven überreagierten. Ich wurde Nachts und am frühen Morgen mehrmals von Krämpfen auf Darm-Höhe wach. Die Symptome kamen schubartig. Es gab keinen Auslöser. Ich wurde Nachts zudem mehrmals von den Nerven- und Muskelschmerzen in Armen und Beinen wach. Schmerzmittel halfen nicht. Es ging mir extrem schlecht, ich fühlte mich, als hätte mir jemand die gesamte Lebensenergie aus dem Körper gezogen. Eine zurückliegende Infektion mit dem Corona Virus konnte in einem Berliner Labor ausgeschlossen werden. Dann wurde ich in die Uniklinik eingewiesen. Ich hatte dort einen 4-tägigen Aufenthalt. Aufgrund des Brennens auf Magenhöhe wurde eine Gastroskopie und – wegen der wiederkehrenden Schmerzen auf Darm-Höhe – sicherheitshalber eine Endoskopie durchgeführt. Es wurden keine Auffälligkeiten festgestellt. Aufgrund der Nerven- und Muskelschmerzen wurde mir angeboten, meinen Liquor näher untersuchen zu lassen, wo ich sofort zustimmte. Der Neurologe nahm sich viel Zeit, konnte jedoch meine Beschreibung der Symptome keiner Nervenerkrankung zuordnen. Dennoch sollte eine Lumbalpunktion durchgeführt werden. Dies lief problemlos. Neben dem Liquor wurde zusätzlich mein Blut nach neurologischen Parametern breit untersucht. Die Ergebnisse ergaben keine Auffälligkeiten. Mein Blut wurde in der Uniklinik mehrfach untersucht. Auch gab es keine Anzeichen für eine rheumatologische Erkrankung. Einen Zusammenhang mit meinem Diabetes Typ 1 (seit dem 9. Lebensjahr) konnte nicht festgestellt werden. Mit meiner Entlassung aus dem KH wurde empfohlen, dass ich mir von der HWS und LWS ein MRT machen lasse, in der Hoffnung, dass man Entzündungsanzeichen feststellen kann. Dem ging ich also nach. Es wurde sogar auch mein Schädel per MRT untersucht, da die HWS und LWS unauffällig waren.

Ich war drei Monate arbeitsunfähig. Meine Symptome wurden mit der Zeit etwas milder und haben seitdem das gleiche Niveau. Ich war anschließend für vier Monate in der Wiedereingliederung und arbeite seit 5 Monaten so gut es geht in Vollzeit. Meine Arbeit erlaubt es zum Glück, dann Pausen zu machen, wenn ich sie benötige. Meine Kollegen sind glücklicherweise sehr verständnisvoll und auf mich und meine Situation wird Rücksicht genommen. Allerdings ist der Zustand nach wie vor sehr belastend. Ich habe Tage an denen ich immer noch ausfalle. Bis heute habe ich mind. 20 Symptome, die wiederkehrend sind und meine Leistung deutlich beeinträchtigen. Hier einige von ihnen:

– Brennende Kopfschmerzen im Hinterkopf
– (häufig gleichzeitig) brennende Gliederschmerzen
– massive Muskelzuckungen an Armen, Beinen und am Auge
– massives Herzstolpern (mind. 50 Mal am Tag)
– Schwächegfeühl / zittriges Gefühl
– massive Abgeschlagenheit
– Nervenschmerzen (häufig punktuell)
– spontan aufkommendes Wärmegefühl in den Beinen und hinter dem Auge
– Tremor in den Händen

Ich war bisher bei meinem Hausarzt, in der Uniklinik und bei insg. 3 Neurologen. Niemand konnte eine Erklärung finden. Meine Leistungsfähigkeit ist massiv eingeschränkt und ich versuche noch das Beste daraus zu machen. Ich bin drei mal gegen Covid-19 geimpft.

Viele Grüße
Jo

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